Wenn der Lavendel blüht duftet die ganze Umgebung. Der violette Lippenblütler ist nicht nur hübsch anzusehen sondern wurde auch schon mehrfach ausgezeichnet - unter anderem als "Österreichische Arzneipflanze des Jahres 2020". Fünf Fakten zum Lavendel:

1 Die Unterschiede

Sein Name stammt aus dem Lateinischen (lavare: waschen), weil das duftende Kraut auch gern als Badezusatz verwendet wurde. „Lavendel zählt zu den seit jeher wohl bekanntesten Aroma- und Zierpflanzen und besitzt eine jahrhundertealte Tradition als Arzneidroge und Duftstoff“, erklärt Chlodwig Franz, Vizepräsident der HMPPA. Rund 40 Arten sind erfasst, verwendet werden Echter Lavendel, Speiklavendel, Hybridlavendel oder Lavandin.

2 Die Wirkstoffe

Aus den Blütenständen des Speiklavendels wird das Spiköl gewonnen. Es wirkt antibakteriell und riecht nach Kampfer. Vorwiegend in den Öldrüsen-Köpfchen der Blütenblätter befindet sich das Lavendelöl. Bei Echtem Lavendel heißen die Hauptkomponenten Linalylacetat und Linalool.

3 Hilft gegen ...?

Das ätherische Öl des Speiklavendels erleichtert das Abhusten, außerdem wirkt es antibakteriell, krampflösend und entzündungshemmend. Gerade dieser Tage bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege.

Lavendelölpräparate führen laut HMPPA auch bei Angststörungen zu einer „günstigen Beeinflussung von Begleitsymptomen wie Unruhezuständen, Depressionen, Schlafstörungen und somatischen Beschwerden“.

4 Der Anbau

Lavendel wird in Südfrankreich auf rund 20.000 Hektar angebaut, außerdem in anderen europäischen Ländern von Spanien bis Ungarn und Bulgarien. Destilliert wird das Öl meist direkt im Anbaubetrieb. In Österreich liegt die größte Anbaufläche für Bio-Lavendel in Kitzzeck.

Lavendel wächst auch wunderbar im eigenen Garten, vertreibt Motten und Ameisen, ist Bienenfutter und duftet himmlisch. Um Lavendelbüsche möglichst dicht wachsen zu lassen, schneidet man ihn nach dem letzten Frost vor dem ersten Austrieb bis auf ein gutes Drittel zurück. Nicht ins alte Holz schneiden!

Sonne liebt er, Staunässe mag er nicht und auch sonst bevorzugt der Lavendel magere Böden mit etwas Sand- oder Kiesanteil. Wer ihn erntet und einzweites Mal zurückschneidet, hat mit ein wenig Glück eine zweite Ernte zu erwarten.

Lavendelöl gibt es in verschiedenen Qualitäten
Lavendelöl gibt es in verschiedenen Qualitäten © (c) exclusive-design - stock.adobe.com

5 Die Qualität

Lavendelöl ist in unterschiedlichen Qualitäten im Handel erhältlich. Ein hoher Linalylacetatanteil ist maßgeblich für die Qualität. Es sind auch jede Menge verfälschter Öle in Umlauf.

So geht man auf Nummer sicher: Man unterscheidet grundsätzlich vier Qualitäten. Das naturreine Lavendelöl wird gänzlich aus Lavendel gewonnen (100%). Wer es für therapeutische und Zwecke einsetzen will, wählt diese Qualität.

Die zweite Qualitätsstufe sind natürliche Öle, die aber auch um Zusätze aus anderen Pflanzen erweitert werden können. Naturidente Öle bezeichnen chemisch produzierte Produkte mit Lavendelduft. Und zuletzt werden auch künstliche Öle gern für die Duftlampe angeboten.

Seriöse Anbieter halten die Zusammensetzung des Öls transparent. Ist nicht vermerkt, welche Inhaltsstoffe das jeweilige Öl enthält, sollte man die Finger davon lassen.