Dramen können sich abspielen: Die einen zittern im eiskalten Zug der Klimaanlage und verhüllen sich im Hochsommer in Winter-Schals, den anderen kann es nicht kalt genug sein, Kühlschrank-Temperaturen herzlich willkommen.

Egal zu welchem Lager Sie gehören: Es allen recht zu machen, wenn man zu mehrt in einem klimatisierten Büro sitzt, gelingt wohl nur unter Aufbietung diplomatischer Höchstleistungen. Aber: Lässt sich der Konflikt mit Fakten lösen? Gibt es die optimale Temperatur für die Büroarbeit?

Ja, hohe Temperaturen wirken sich auf die Leistungsfähigkeit aus: Das Herz-Kreislaufsystem ist belastet, Müdigkeit und Konzentrationsschwächen sind die Folge. In Bezug auf Büroarbeit spricht das deutsche Umweltbundesamt von einem sogenannten "Behaglichkeitsbereich": Gemeint ist damit ein Zustand, in dem Raumtemperatur, Luftfeuchte oder Wärmestrahlung als optimal empfunden werden und man sich keine Änderung des Raumklimas wünscht.

Laut dem Umweltbundesamt liegt dieser Bereich für Bürotätigkeiten in den Sommermonaten zwischen 23  bis 26 Grad: "Wird es am Arbeitsplatz wärmer, kann die Produktivität einigen Untersuchungsergebnissen zufolge zwischen 3 und 12 Prozent abnehmen."

Temperatur gesetzlich geregelt

In Österreich sieht der Gesetzgeber vor, dass in Büros bzw. bei Arbeit mit geringer körperlicher Belastung die Raumtemperatur zwischen 19 und 25 Grad liegen sollte.

Doch natürlich ist die persönliche Wohlfühltemperatur eine ganz individuelle Sache - und Männer und Frauen scheinen sich hier auch diametral zu unterscheiden. Das zeigte eine Untersuchung mit 500 Studenten und Studentinnen: Diese mussten bei unterschiedlichen Raumtemperaturen Denksport- und Rechenaufgaben lösen. Schnitten die Männer bei Temperaturen unter 20 Grad am besten ab, erreichten Frauen zwischen 30 und 33 Grad ihre Höchstleistungen. Das macht den Kampf um den Thermostaten auch noch zum Kampf der Geschlechter.

Nicht zu große Unterschiede

Gesundheitlich betrachtet ist es nicht empfehlenswert, Räume auf eiskalt herunter zu kühlen: Der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur sollte nicht mehr als 5 Grad betragen. Der Wechsel zwischen den Temperaturextremen belastet den Körper nämlich noch mehr, der Kreislauf leidet.

Auch kann der kalte Zug der Klimaanlage Erkältungen begünstigen: Zwar ist es nicht die Kälte selbst die krank macht, aber: Durch den kalten Luftstrom wird die lokale Abwehr in Nasen- oder Rachenraum geschwächt, Krankheitserreger haben dann leichtes Spiel und breiten sich aus.

Gibt es in Ihrem Büro keine Klimaanlage, erspart das vielleicht Streitereien über die Temperatur-Regelung, führt aber zu Ungemach und in der Folge daher zu schlechter Stimmung. Mit einigen Tipps können Sie sich abkühlung verschaffen: