Doppelt so viele Betroffene bis zum Jahr 2050: Die Demenz betrifft immer mehr Menschen in Österreich. Das geht aus dem "Österreichischen Demenzbericht 2014" hervor, der auch aufzeigt: Die Gesellschaft und das Gesundheitswesen steht vor großen Belastungen.

Der Report, der als Grundlage für eine zukünftige gesamtstaatliche Strategie in Sachen Demenzerkrankungen dienen soll, wurde von der "Gesundheit Österreich GmbH" im Auftrag des Gesundheits- und des Sozialministeriums erstellt.

"Größte Herausforderung für Gesellschaft"

Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) vermerkt in ihrem Vorwort unter anderem: "Aktuellen Schätzungen zufolge leben in Österreich 115.000 bis 130.000 Menschen mit irgendeiner Form der Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung wird sich dieser Anteil bis zum Jahr 2050 verdoppeln und der Betreuungs- und Pflegebedarf wird somit weiter steigen. Hierbei wird die Versorgung von Menschen mit Demenz eine der größten Herausforderungen für unsere Gesellschaft werden."

"Bis an ihre Grenzen"

Weil Demenz-Erkrankungen, die derzeit nicht heilbar sind, einen hohen Aufwand an Pflege, medizinischer Versorgung, Langzeitbetreuung, sozialen Diensten und ein extremes Engagement der Angehörigen bedingen, ist das Gesamtproblem ausgesprochen komplex.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ) stellt dazu fest: "Das Thema Demenz hat viele Schattierungen. Es ist in erster Linie die menschliche Komponente, die für alle Beteiligten so schwer zu ertragen ist, wenn sich der geliebte Mensch verändert. In dieser Phase brauchen alle Beteiligten Hilfe. Hilfe brauchen sowohl der erkrankte Mensch wie auch die pflegenden Angehörigen, die von dieser Situation psychisch bis an ihre Grenzen gefordert werden."

Bestandsaufnahme

Der sich vor allem mit den Daten und Fakten beschäftigende "Epidemiologiebericht" zum Thema Demenz soll vor allem - so der Minister - eine "umfassende Bestandsaufnahme" darstellen. Gleichzeitig soll er "der erste Schritt zur Entwicklung einer Demenzstrategie des Bundes" sein. Da auch die vorhandenen Versorgungsstrukturen dargestellt werden, soll der Report auch Auskunft über Bestand und zukünftige Erfordernisse geben.