Der Serienmarathon vor dem Einschlafen hat laut einer neuen Studie der Universität Freiburg im Fachblatt "Sleep Medicine" keine Auswirkungen auf den Schlaf. Solange die Serie nicht mit einem Cliffhanger endet – und auch da seien die Folgen für den Schlaf gering.

"Wir waren sehr überrascht von den Resultaten", sagte Studienleiter Björn Rasch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Dienstag. Aufregung werde eigentlich mit mehr Schlafschwierigkeiten, einer längeren Einschlafzeit oder Durchschlafstörungen in Verbindung gebracht.

Cliffhanger spielen eine Rolle

Die Studie zeigt zwar, dass das Binge-Watching einer spannungsgeladenen Serie vor dem Schlafengehen das Stressempfinden erhöht. Die physiologischen Erregungssymptome wie beschleunigter Herzrhythmus oder eine Erhöhung des Cortisol-Levels wurden hingegen nur beobachtet, wenn die Serie mit einem Cliffhanger – also auf dem Höhepunkt der Handlung – endet.

"Nach einem Cliffhanger hat sich die Zeit verkürzt, die die Studienteilnehmer im Tiefschlaf verbrachten", erklärte Rasch. Dieser Effekt war insbesondere in den beiden ersten Schlafphasen (rund drei Stunden) ausgeprägt. "Wir hatten aber einen stärkeren Effekt erwartet." Für einen guten Schlaf empfehlen die Schlafforscher deshalb, eine Serie einfach vor dem Cliffhanger aufzuhören oder zwischen dem Schauen und dem Schlafen eine kleine Pause einzulegen.