Heute und in der kommenden Woche starten Österreichs Kinder und Jugendliche wieder zurück in den Schulalltag. Dafür will man gut gerüstet sein, keine Frage. Wenn man hier einige Dinge beachtet, ist man aber nicht nur bestens ausgestattet, sondern kann das Geldbörserl schonen und die Umwelt schützen, wie auch Gabriele Jüly, Präsidentin des österreichischen Verbands der Entsorgungsbetriebe weiß (VOEB).

  • Liste für den Einkauf.
    "Weniger ist oft mehr, das gilt auch beim Schuleinkauf. Wir raten zu Listen, um Spontankäufe zu vermeiden. Auch den Schülerinnen und Schülern mehr Zeit für die Einkäufe zu geben, ist ökologischer: Haben diese länger Zeit, kann alles gesammelt mit nur einem Einkauf besorgt werden. Bevor es in den Fachhandel geht, sollte kontrolliert werden, was vom letzten Schuljahr noch weiterverwendet werden kann", betont Jüly und richtet auch einen Appell an die Lehrer. "In einigen Haupt- und Nebenfächern werden oftmals nur wenige Seiten beschrieben. Die Hefte weiterzuverwenden ist nicht nur nachhaltiger, sondern auch kostengünstiger, schließlich stellt der Schulstart für viele Familien heuer eine besondere finanzielle Belastung dar."

  • Recyceltes Papier verwenden.
    "Recyceltes Papier verbraucht bis zu 60 Prozent weniger Energie und bis zu 70 Prozent weniger Wasser", so Jüly. Mit dem Kauf von Recycling-Papier leistet man also einen wesentlichen Beitrag für die Umwelt. Um Papier zu sparen, können natürlich auch unbeschriebene Hefte vom letzten Schuljahr wiederverwendet werden.

  • Umschläge aus Zeitungs- oder Geschenkpapier.
    Um die neuen Hefte und Bücher zu schützen, werden diese von vielen in selbstklebende Plastikfolien eingepackt. Die verpackten Schulhefte und -bücher sind allerdings besonders schwer wiederzuverwerten, so die Expertin. Die Folie kann nicht mehr von den Büchern gelöst und damit nicht beim Altpapier entsorgt werden. Wer trotzdem seine Schulhefte und -bücher vor Eselsohren schützen will, kann auf abnehmbare Umschläge aus Papier oder altes Zeitungs-, Ton- oder Geschenkpapier zurückgreifen.

  • Unlackierte Stifte.
    Blei- aber auch Buntstifte können Schwermetalle enthalten. Daher sind unlackierte Stifte zu bevorzugen, weil Kinder dazu neigen, sie in den Mund zu nehmen und darauf herumzukauen.

  • Auf Gütesiegel achten.
    Bei Heften oder Blöcken sollte man auf Gütesiegel wie das "Österreichische Umweltzeichen" achten. Es garantiert, dass sie zu 100 Prozent aus recyceltem Papier bestehen. Auch bei Gel- oder Tintenstiften zu Produkten mit dem Siegel greifen. Sie sind auf Schadstoffe getestet, aus recyceltem Kunststoff hergestellt und nachfüllbar.

  • Klebstoffe ohne Lösungsmittel.
    Die zwei Wörter "ohne Lösungsmittel" sollten beim Kauf von Klebstoffen im Sinne des Kindes und der Umwelt entscheidend sein.

  • Auf wertige Materialien setzen.
    Um Plastikmüll einzusparen, sollten Lineale am besten aus Holz und Spitzer aus Metall sein. Bei Schultaschen und Federpenal hilft es, auf die Herstellung zu achten. Die Langlebigkeit des Materials, nachhaltige oder fair produzierte Rucksäcke schonen die Umwelt. Auch Schultaschen ein zweites Leben zu schenken und gebraucht zu kaufen, ist umweltschonend. Worauf man beim Schultaschenkauf achten sollte, lesen Sie hier.
    Weitere Info: www.schuleinkauf.at

  • Jausenboxen statt Alufolie.
    Auch in der Pause lässt sich Müll sparen, mit wiederverwendbaren Jausenboxen oder Bienenwachstüchern. Wie "Hirnfutter" für Schülerinnen und Schüler aussieht, lesen Sie hier.

  • Taschenrechner & Co. richtig entsorgen.
    Beim Entsorgen von alten Schulsachen gilt es, ein besonderes Augenmerk auf Batterien zu legen. Vor dem Recycling von leuchtenden Schultaschen, Schuhen oder auch Taschenrechnern müssen Batterien jedenfalls entfernt werden, um gefährlichen Explosionen vorzubeugen. "Denn durch die Reibung können Explosionen und Brände entstehen. Dies kann für Abfallwirtschafts- und Recyclingbetriebe, aber auch für jede und jeden zu Hause fatal enden", so Jüly. Daher sollen Batterien ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sammelboxen entsorgt werden; sei es im Handel oder am Mistplatz. Defekte Taschenrechner gehören aber auch ohne Batterien nicht in den Restmüll, sondern sollten bei der Problemstoffsammelstelle oder direkt am Mistplatz abgegeben werden.