Die 1952 in Wien geborene Filmemacherin dokumentierte in ihrem ersten Streifen - „Arena besetzt“ (1977) - „die Entstehung des Kulturzentrums Arena und schafft ein wichtiges zeitgeschichtliches Filmdokument der 1970er Jahre in Wien“, heißt es. Danach habe sich Beckermann immer wieder den herrschenden Macht- und Herrschaftsverhältnissen und etwa in „Waldheims Walzer“ (2018) oder dem Buch „Leben! Juden in Wien nach 1945“ (2008) dem „Antisemitismus in der österreichischen Gesellschaft“ gewidmet. Zum Beispiel in „Mutzenbacher“ (2022) befasste sie sich „mit Fragen der Identität und Ideologie und beleuchtet Geschlechterverhältnisse und Sexualität“.

Klare politische Positionierungen

Die Diagonale 2024 wurde kürzlich mit Beckermanns neuem Film „Favoriten“ eröffnet, in dem sie „sich den Schattenseiten unseres Bildungssystems“ widmet. „Ruth Beckermann zeichnet sich immer wieder durch ihre tiefgehenden gesellschaftskritischen Analysen aus – ob im Film, als Autorin oder durch ihre klaren politischen Positionierungen“, erklärte John Evers, Sprecher der Jury. Überreicht wird die Auszeichnung am 25. Juni im Wiener Radiokulturhaus. Dabei werden auch die Preisträger der weiteren Fernsehpreise der Erwachsenenbildung bekannt gegeben, und zwar in den Kategorien Dokumentation, Fernsehfilm und Sendereihe bzw. Sendungsformate. Vergeben werden die Auszeichnungen von den Verbänden der Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ).