Es gibt sie immer noch, die Superlative in der Streamingwelt: 160 Millionen Dollar hat der neue Netflix-Blockbuster „3 Body Problem“ dem Vernehmen nach gekostet. Das macht sie zwar noch nicht zur bislang teuersten Serie, das war mit 465 Millionen Dollar die erste Staffel von „Der Herr der Ringe“ (Amazon Prime), aber für Netflix ist das nach „The Crown“ ein neuer Rekord. Kein Wunder, mit David Benioff und D. B. Weiss hat man die Masterminds einer der erfolgreichsten Serien überhaupt eingekauft: „Game of Thrones“. Superlative sind die sicherste Währung in einer Welt der Aufmerksamkeitsökonomie. Und das Klotzen scheint sich auszuzahlen: Der Streamingriese hat derzeit im großen Konkurrenzkampf der Streamer die Nase vorn.

Und noch eine andere Entwicklung lässt sich an „3 Body Problem“ gut ablesen: Auf eine wöchentliche Veröffentlichung pro Folge, also nach klassisch analoger Fernseh-Art, hat Netflix in dem Fall verzichtet. Bisherige Versuche dürften hoffentlich nicht mehr als lästige Testballons gewesen sein. Die Erkenntnis ist eh nicht neu, aber offenbar nötig: Einen Rückschritt als Fortschritt verkaufen zu wollen, das kommt einem immer teuer zu stehen.