Die ersten Finalisten für den Eurovision Song Contest 2018 stehen fest: Am Dienstagabend wurden in der Lissabonner Altice Arena zehn Kandidaten aus dem 19-köpfigen Feld der Teilnehmerländer beim 1. Halbfinale gekürt, die nun am Samstag (12. Mai) zur großen Endrunde antreten werden - darunter auch Österreich. Ein Überblick über die Aufsteiger und die Absteiger.

Mit einem stimmungsvollen Pop-Abend hat der diesjährige Song Contest in Lissabon am Dienstagabend begonnen. Das erste Halbfinale zeigte einige der Favoriten, darunter Israels Netta und Zyperns Eleni Foureira. Mit Startnummer ging Österreichs Cesár Sampson ins Rennen und absolvierte einen tadellosen, für seine Verhältnisse feurigen Auftritt.

Sampson absolvierte einen tadellosen Auftritt, der Funke auf das Publikum sprang über und der 34-Jährige machte eine gute Show. Damit sollte ihm (doch hoffentlich) ein Platz im Finale sicher sein.

Das sind die zehn Finalisten: Österreich, Israel, Tschechien, Finnland, Bulgarien, Litauen, Zypern, Estland, Albanien und Irland.

Lesen Sie hier die erste Reaktion von Sampson nach seiner Show.

Noch fehlt der Stadt das „Eurovisionsfieber“: Obwohl Portugal zum ersten Mal als Gastgeberland des Song Contests fungiert, ist am Tejo wenig Euphorie zu spüren. Durch diverse Open-air-Veranstaltungen im historischen Zentrum sollte sich das noch ändern. Vorerst aber werden aber von nicht wenigen der 42 Gastdelegationen seltsame Schikanen und Unflexibilität moniert; etwa, dass Änderungswünsche nach den ersten Proben auf taube Ohren stießen. Südländische Sturheit?

Für Österreichs Starter Cesár Sampson ist das alles kein Problem. Der 34-Jährige wirkt unaufgeregt, in sich ruhend. Und hat noch keinen Gedanken daran verschwendet, wie es mit ihm beruflich weitergeht, falls er schon im heutigen Halbfinale ausscheidet. Im Gespräch mit der Kleinen Zeitung versicherte er: „Ich muss dieses Szenario nicht von mir wegschieben, weil es in meinem Kopf noch gar nicht angekommen ist.“

Finale oder nicht Finale, das ist also heute die Frage für 19 Länder. „Als Blut- und Todeshalbfinale“, wird es hier hinter den Kulissen bezeichnet, da die Konkurrenz viel stärker als im zweiten Semifinale am Donnerstag ist. Der fesche Weißrusse Alekseev etwa macht in seiner Inszenierung ein zauberhaftes kleines Shakespeare-Drama daraus, die estnische Sopranistin Elina im 52 Quadratmeter großen Kleid eine schrecklich schlagereske Mini-Oper à la Königin der Nacht. Und Tscheche Mikolas, der ein Jahr in Wien gelebt hat, eifert Vorbild Justin Timberlake nach.

Grundsätzlich soll die Bühnenshow 2018 eine Rückbesinnung auf Song und Stimme sein. Daher gibt es keine überdimensionale Videowand wie in Kopenhagen, Stockholm, Wien oder Kiew. Hauptsächlich unterstützen Lichteffekte die Auftritte. Schon allein dadurch wird sich dieser ESC von den Vorjahren und ihrem LED- und Technikbombast unterscheiden. Daumen drücken für unseren coolen Soul-Bariton aus Wien!