Das Szenario von "Soulmates" spielt in einer nahen Zukunft, in der das Unternehmen "Soul Connex" eine Art "Super-Tinder" anbietet, den idealen, seelenverwandten Partner zu finden – der perfekte Topf für den Deckel. Jede der sechs Folgen erzählt seine eigene Geschichte über die Chance auf das perfekte Liebesglück. Die einen nehmen den Service in Anspruch, andere verweigern sich und mancher glaubt sich plötzlich im falschen Film.

„Wann haben wir aufgehört die Normalen zu sein?“, fragt Nikki (Sarah Snook, „Succession“), die verwundert die überglücklichen Paare um sich beobachtet. Wie die Protagonisten in Ionescos „Nashörner“ muss sie feststellen, zur Außenseiterin geworden zu sein. Nikki liebt ihren Mann Franklin (Kingsley Ben-Adir, „One Night in Miami“) und doch treibt sie die Frage um, ob sie jemanden anderen noch mehr lieben könnte. Das Glücksversprechen der Zweisamkeit wird auf die Spitze getrieben.

Wir kürzen das für Sie ab: In dieser Geschichte kann es sich niemand leisten, nur halbglücklich zu sein. Wer sein volles Liebespotenzial nicht ausschöpft, ist selbst schuld an seinem makelbehafteten Glück. Das Perfide an „Soul Connex“: Man kann sich dem Test verweigern, nicht jedoch dem Gedanken, wie sich die perfekte, zweifelsfreie Liebesbeziehung anfühlen würde. Was würden Sie tun, wenn Sie Single sind? Oder wenn Sie bereits verheiratet sind? Kinder haben? Wer würde ahnen, dass das Erreichen von echter Lieber auch ihr Ende bedeuten könnte. Diese Fragen sind das unterhaltsamste Element der sechs voneinander unabhängigen Kurzgeschichten.

Fazit: „Soulmates“ ist ein gewitztes Gedankenexperiment, das in seinem Kern eine Dystopie ist. Alles ist auf die Grundidee konzentriert, da fällt es nicht auf, dass die Geschichten der sechs Folgen notorisch zur Oberflächlichkeit neigen.