Es begann mit einem Beziehungsende. „Ich habe irgendwas zur Ablenkung gebraucht“, erinnert sich Robert mit einem Schmunzeln an die Entscheidung, sich bei der Servus-Wissensshow „Quizjagd“ zu bewerben. Am 1. Februar dieses Jahres stand er zum ersten Mal im Interspot-Studio im Süden Wiens, aufgeregt und mit weichen Knien, erinnert sich der 23-Jährige. Sein intellektuelles Rüstzeug gab ihm die Chance, die Nervosität mit jeder Show abzulegen: Bis heute ist der Student bei „Quizjagd“ ungeschlagen und erspielte, Stand gestern, 305.000 Euro – mehr als jeder andere im österreichischen Privatfernsehen.

Dominanz am TV-Vorabend

2019 brachte Servus mit „Quizjagd“ eine zweite Wissenssendung ins Spiel. Heuer wird auch ORF 1 mit einem zweiten Quiz nachziehen, wie die neue ORF-Programmchefin Stefanie Groiss-Horowitz kürzlich bestätigte. Über das Konzept verrät der ORF auf Anfrage nur so viel: Humor und Schnelligkeit stehen im Vordergrund, die Tonalität soll sich von „Q 1“ unterscheiden. Online werden schon Kandidaten gesucht: „Zweierteams treten im beinharten Wissenscheck gegeneinander an“, heißt es in der Beschreibung. Start ist im April, den Namen und den Moderator (oder die Moderatorin) der Show hält man noch geheim.

"Ich bin aber sehr stur"

Geht es nach Robert, ist er dann noch immer „Quizjagd“-Kandidat bei Servus TV. Auf die Show bereitet er sich akribisch vor, studiert die Systematik der Fragen und arbeitet kontinuierlich seine Schwächen ab. „Meine Familie sagt schon, ich gehe zur Arbeit“, erzählt er scherzend. Ist er ein Genie? „Ich bin garantiert nie der Schlauste im Raum, ich bin aber sehr stur“, antwortet er bescheiden. Größter Erfolgsfaktor sei ohnehin nicht das Wissen, sondern die Taktik.

"Quizjagd"-Rekordhalter Robert mit Moderator Florian Lettner.
"Quizjagd"-Rekordhalter Robert mit Moderator Florian Lettner. © ServusTV

Fliegt er eines Tages aus der Show, werde er damit gut leben können. Nachsatz: „Ich würde mich nicht wohlfühlen, wenn ich sagen müsste, ich bin rausgeflogen, weil ich faul war.“ Wer dem akribischen arbeitenden Wiener zuhört, würde das ohnehin nicht erwarten.

Was er mit dem Gewinn macht? „Ich komme aus Verhältnissen, wo Geld nicht immer da war“, sagt er. Zunächst wolle er sein Studium finanzieren können und mit dem Gewinn einen Grundstein fürs Berufsleben legen. Auch die Ukraine-Hilfe ist ihm ein Anliegen: „Ich weiß, wie das bei meiner Familie früher war als Kriegsflüchtlinge“, sagt er mit Verweis auf seine Eltern, die während des Jugoslawienkriegs nach Österreich kamen.