"Jessas jo, an das kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern.“ Die häufigste Reaktion, die PeterRapp bei der Durchsicht des Archivmaterials hatte, war die Überraschung über das Vergessene. Weil seine Nostalgiesendung „Als wäre es gestern gewesen“ bei seiner Premiere im Februar trotz spätabendlichen Sendetermins starke Quoten (im Schnitt 590.000 Zuschauer) einfuhr, darf Rapp heute (ORF 2, 22.10 Uhr) die zweite Ausgabe präsentieren. „Die Quote hat alles übertroffen, was wir uns erhofft haben. Wir waren selber verblüfft“, freut sich der 76-Jährige, der 1963 zum ersten Mal vor die TV-Kamera trat.

Die Kernarbeit der Sendung teilt sich Rapp, der 2018 zum letzten Mal am Brieflos-Rad drehte, mit dem „Archivjäger“ JohannesHoppe: „Ich sage ihm was mir alles einfällt und er sucht das raus.“ Um gehörig in Erinnerungen schwelgen zu können, holt sich Rapp zwei Gäste ins Studio, die ebenfalls das eine oder andere Jährchen im österreichischen Fernsehen erlebt haben: Chris Lohner und TeddyPodgorski.

Schwierigkeiten gab es diesmal mit dem Urheberrecht, erzählt Rapp, der empfiehlt, die Sendung live im Fernsehen anzuschauen. In der TVthek komme es zu Schwärzungen, weil dem ORF die On-Demand-Rechte fehlten. Das Problem betrifft auch die von Rapp moderierte Show „Spotlight“: „Es hat ja kein Schwein damit gerechnet, dass wir das irgendwann noch einmal ausstrahlen werden.“ Nachsatz: „Es hat ja auch keiner damit gerechnet, dass ich jetzt noch am Leben bin, nach all den Jahren“, sagt Rapp mit augenzwinkerndem Lächeln.

Schwerpunkt der neuen Ausgabe von „Als wäre es gestern gewesen“ sind die Anfänge des Fernsehens in Österreicher und die großen TV-Entertainer der Nachkriegszeit. Von Peter Alexander, Rudi Carrell, Hans Rosenthal, Peter Frankenfeld bis Hans-Joachim Kulenkampff.

Mit Corona komme er gut zurecht, sagt das Unterhaltungstalent Rapp. Er sei immer einer gewesen, der sich mit dem abfindet, was gerade Tatsache ist: „Es ist nicht klug, gegen den Wind zu pinkeln, weil man sich dann die Schuhe nass macht.“ Manchmal sei es wichtig, „kein großes Theater“ aus einer Sache zu machen.