Eine reine Männerdomäne ist der ORF-Sport seit Jahren nicht mehr. Dafür haben vor den Kameras unter anderem Kristina Inhof, Alina Zellhofer und Karoline Zobernig gesorgt. Für Letztere beginnt heute ein neues Kapitel: Die Steirerin und frühere Staatsmeisterin für Rhythmische Gymnastik moderiert erstmals „Sport am Sonntag“ und ist damit, nach Zellhofer, die zweite Frau in der Geschichte des Sport-Formats. Teil des Moderatorenteams bleiben Oliver Polzer, Boris Kastner-Jirka und Rainer Pariasek.

Verstärkung für Alina Zellhofer: Karoline Zobernig.
Verstärkung für Alina Zellhofer: Karoline Zobernig. © ORF

„Sport am Sonntag war für mich ein langfristiges Ziel“, erzählt Zobernig, deren journalistische Karriere als Radiomoderatorin in Graz begann. Im Vorjahr gewann die 34-Jährige als erste Frau den österreichischen Sportjournalisten-Preis – für eine Reportage über „Sexualisierte Gewalt im Sport“. Vielen Zuschauern bekannt dürfte sie zudem als Interviewerin von Stefan Kraft und Co. im Skisprungweltcup sein. Im Vorjahr war sie Gastgeberin im Nordischen WM-Studio in Seefeld.

Was Zobernig ärgert

Ärgerlich ist für Zobernig die Hartnäckigkeit, mit der sich Vorurteile in Bezug auf Frauen und Sport halten. Noch immer sei die Vorstellung verbreitet, dass du, „wenn du ein Mann bist, mit einem Startkapital an Sportinteresse auf die Welt kommst.“ Viele Zuschauer würden zudem glauben, Männer würden die Moderationen für die TV-Journalistinnen schreiben, räumt Zobernig mit Vorurteilen auf.

Mit ihren aktuellen Aufgaben – von Gestaltung bis Moderation – sieht sie sich an der richtigen Stelle: „Kommentatorin habe ich ausprobiert, sehe ich aber nicht unbedingt als die Linie, die ich weiter verfolgen möchte“.

Mehr Mut, als für den ersten Auftritt bei „Sport am Sonntag“ brauchte die Journalistin beim Dreh für einen Beitrag mit Skeleton-Profi Janine Flock: Zobernig stürzte sich mit bis zu 98 km/h durch den Eiskanal: „Es war arg, ganz arg. Du hast wirklich keine Ahnung, was auf dich zukommt.“ Der zweite Versuch endete mit einem Unfall. Zobernig, die unverletzt blieb: „Skeleton war die ultimative Mutprobe, wenn ich das überlebe, wird Sport am Sonntag easy.“