Als Karl-Martin Pold 2017 seinen Film über Bud Spencer in die Kinos brachte, endete für den Wiener Filmemacher eine jahrelange Tour de Force. „In diesen acht Jahren habe ich mehr Hiebe eingesteckt als Bud Spencer in all seinen Filmen“, erzählte der Regisseur damals gegenüber der Kleinen Zeitung. Sechs Mal sei die Förderung mit der Begründung, das Projekt habe kein Kinopotenzial, abgelehnt worden. Pold, der zunächst in Graz und später in Wien Film studierte, belehrte die Förderstellen eines Besseren und brachte die Spencer-Hommage mittels Schwarmfinanzierung ins Kino: „Wir haben als eine der ersten in Europa einen Film über Crowdfunding finanziert.“ Ob er sich einen ähnlichen Film über Spencer-Spezi Terence Hill vorstellen könnte? „Hill ist zwar auch eine Ikone, aber als Mensch ist er nicht so interessant wie Bud Spencer.“

„Sie nannten ihn Spencer“ – eine Titelreferenz auf den Haudrauf-Klassiker „Sie nannten ihn Mücke“ – erzählt von Jorgo und Marcus, die sich zu einem Roadtrip aufmachen, um ihrem großen Idol näher zu kommen. Eine Mischung aus Doku, Slapstick und Biografie über Carlo Pedersoli, der Olympia-Schwimmer (1952 und 1956) mit dem rechten „Dampfhammer“. Für Polds Film stand der vielseitig begabte Italiener ein letztes Mal vor der Kamera. Ein Jahr vor der Veröffentlichung starb er 86-Jährig in Rom.