DANIEL RICHTER
Bewertung: ***

Er ist Ex-Hausbesetzer, liest feministische Kampfschriften, hat ein Plattenlabel, unterrichtet an der Akademie der Bildenden Künste in Wien und ist Punk geblieben: Die Rede ist vom deutschen Maler Daniel Richter, dessen Bilder sich mittlerweile um Summen im sechs- bis siebenstelligen Bereich verkaufen. Der Filmemacher und Oscar-Preisträger Pepe Danquart hat den Künstler mehrere Jahre lang für den Dokumentarfilm "Daniel Richter" mit seiner Kamera begleitet. Viele Weggefährtinnen und Weggefährten kommen zu Wort, er selbst spricht gerne und selbstironisch mit seinem Papagei. Spannende Erkenntnisse über das Leben, die Politik und die Kunst – und vor allem, wie sie im Großformat entsteht. (js)

SPARTA
Bewertung: ***

Das Bruderstück zu "Rimini" ist Ulrich Seidls Annäherung an das Undarstellbare – ein Mann mit pädophilen Neigungen. Schauspielstar Georg Friedrich verkörpert Ewald, einen verlorenen Sohn, der in einer verwahrlosten Gegend Rumäniens lebt. Ewald ist desinteressiert an seiner Freundin (Florentina Elena Pop), lieber tollt er mit Burschen im Schnee. In einer leer stehenden Schule kreiert er eine Festung, einen Rückzugsort, einen Möglichkeitsraum. Schmerzhaft und gekonnt dreht Seidl an den Schrauben des Unbehagens. Friedrich verkörpert die innere Zerrissenheit famos. Die mediale Debatte um Übergriffe am Set, die ohne Konsequenzen blieb, lässt einen angesichts der langen Einstellungen nicht los. (js)

GUARDIANS OF THE GALAXY VOL. 3
Bewertung: ****

Im dritten Solofilm werden die von "Star-Lord" Peter Quill (Chris Pratt) angeführten Weltraumhalunken in eine missliche Lage gebracht. Die unerwartete Ankunft des vergoldeten Supermenschen Adam Warlock (Will Poulter: für die Rolle zum Muskelpaket mutiert) stürzt ihren neuen Heimatplaneten ins Verderben. Rocket, der sprücheklopfende, anthropomorphe Waschbär der Chaosgang, schwebt in Gefahr und lässt seine traumatische Vergangenheit als Versuchskaninchen Revue passieren. Quill und der restliche Trupp rund um Drax, den Weltenzerstörer mit Herz aus Gold (Ex-Wrestler David Bautista), die überempathische Mantis (Pom Klementieff) oder den wortkargen Baummenschen Groot begeben sich auf eine intergalaktische Odyssee, um ihren Freund zu retten. Gunn beweist ein großes Herz für Verstoßene. Hinter dem nihilistischen Wortwitz steckt eine intime Geschichte über eine Außenseiterfreundschaft. Ein würdiger Abschluss für die anarchische Truppe, der völlig für sich steht – im sonst selbstreferenziellen Marvel-Universum ein Wunder. (pog) Eine ausführliche Kritik finden Sie hier.