Während andere oft vergeblich nach einem zweiten Standbein suchen, ist Alexander Kubelka höchst erfolgreich auf allen Vieren unterwegs: Der Regisseur, dessen Karriere in den 1990ern mit dem Theater k.l.a.s. auf der Heunburg begann, übernimmt heuer von Michael Sturminger die Intendanz der Sommerspiele Perchtoldsdorf. Ermuntert von Peter Turrini hat Kubelka Theaterstücke geschrieben, die vom renommierten Sessler-Verlag angenommen worden sind. Und als ihm während der Covid-Pandemie zwei Projekte wegbrachen, hat er sich auf die Bildhauerei konzentriert.


Nachdem im Salzburger Festspielsommer 2022 im Skulpturengarten des Galeristen Mario Mauroner neben Jan Fabre und Marina Abramović auch Alexander Kubelka mit Arbeiten vertreten war, freut sich der in Kärnten aufgewachsene Theatermann nun über die erste Einzelausstellung. Im Kunst||Haus 2226 in Lustenau werden Kubelkas menschengroße Marmorskulpturen präsentiert. „Ich transferiere das Licht, das gleißend hell, aber auch schwer und dunkel sein kann, in einen festen Zustand und materialisiere es in weißem und schwarzen Marmor“, erklärt Kubelka. „Dadurch reduziert sich die Lichtgeschwindigkeit auf Null. Die Zeit steht still in meinen Skulpturen“.

Zukunftsweisendes Haus

Dass ihm der Architekt Dietmar Eberle sein zukunftsweisendes Kunst||Haus (das Gebäude hat weder Heizung noch Lüftung oder Kühlung und eine konstante Innentemperatur zwischen 22 und 26 Grad) öffnet, sei eine besondere Auszeichnung – mithin auch ein wunderbares Geschenk zu Alexander Kubelkas heutigen 55. Geburtstag.
Danach steht die Zeit alles andere als still. Am 2. Mai beginnen die Proben für die Sommerspiele Perchtoldsdorf (Premiere am 29. Juni). Kubelka inszeniert Cervantes „Don Quijote“. Für die Hauptrolle konnte er Gregor Seberg begeistern, mit dem er vor rund 20 Jahren in Ibsens „Ein Volksfeind“ für das Klagenfurter Stadttheater zusammen gearbeitet hat. In einer großen Uraufführungsproduktion im Herbst am Wiener Theater in der Josefstadt – Details gibt es erst bei der Spielzeitpräsentation – liegen Regie und Bühnenbild („Das freut mich besonders!“) in Kubelkas Händen. Und als Bildhauer hat er bereits eine Einladung für Oktober 2024 ins Münchner Künstlerhaus am Lenbachplatz in der Tasche.

Alexander Kubelka
Alexander Kubelka © Privat