Mit einem Doppelsieg der russischen Sopranistin Valeriia Savinskaia endete der 38. Belvedere Gesangswettbewerb, mit dessen Finale in Villach zugleich der 50. Carinthische Sommer (CS) eingeläutet wurde. Die erst 21-Jährige setzte sich als Jüngste gegen 14 Konkurrenten durch und konnte sowohl den mit 7.000 Euro dotierten Hauptpreis als auch den der Medienjury für sich reklamieren.

Bei der in hohem Tempo genommenen Gounod-Arie "Je veux vivre" überzeugte Savinskaia mit schneidender Klarheit und einer für ihre erst 21 Jahre überraschend reifen Stimme. So kann sich die Russin, die zunächst in Moskau Gesang studierte und seit dem Vorjahr an der Wiener Musikuni unterrichtet wird, über Engagements an der Deutschen Oper Berlin und dem Theater Dortmund freuen.

Schließlich winken den Belvedere-Kandidaten neben den offiziellen Auszeichnungen auch Rollen an renommierten Häusern, setzt sich die Opernjury doch aus Vertretern von Klassikinstitutionen wie dem Royal Opera House Covent Garden, dem Moskauer Bolschoi oder der Dresdner Semperoper zusammen. Der 2. Preis ging im Villacher Kongresszentrum an den Südafrikaner Boikhutso Owen Metsileng. Aufs operale Stockerl schaffte es schließlich noch die Slowakin Slavka Zamecnikova.

Sie gehörten zu jenen 15 Besten aus ursprünglich 1.110 Kandidaten, die sich weltweit für die Finalrunden in Villach beworben hatten - von Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei der Eröffnungszeremonie des Carinthischen Sommers noch scherzhaft als "Die Überlebenden" bezeichnet.

Gastspiel in Kärnten bleibt einmalig

Der Carinthische Sommer startete also nicht mit einem nostalgischen Rückblick in seine Jubiläumssaison, sondern mit einem Fokus auf die Zukunft des Opernbetriebes. Dafür kehrte der 1982 in Wien gegründete Belvedere-Wettbewerb, der vor sieben Jahren wegen Querelen um die Finanzierung den Gang in die Welt antrat, gleichsam heim nach Österreich. CS-Intendant Holger Bleck leitet schließlich gemeinsam mit Gründerwitwe Isabella Gabor auch den Wettstreit der Nachwuchssänger.

Das Kärnten-Gastspiel soll aber - zumindest vorerst - ein einmaliges bleiben. Die Idee, den Belvedere-Bewerb als internationales Reiseevent zu etablieren, soll demnach auch in den kommenden Jahren weiterverfolgt werden und die Veranstaltung nicht zum Appendix des Carinthischen Sommers degradiert werden. Fixiert ist in jedem Falle bereits, dass man kommendes Jahr nach Lettland zurückkehrt. Wie 2018 wird der Bewerb 2020 in Jurmala, dem Seebad von Riga, stattfinden, kündigte Bleck an.