Die Ars Electronica, deren diesjährige Ausgabe "Out of the box - die Midlife-Crisis der Digitalen Revolution" am Montag zu Ende geht, hat eine neue Heimat gefunden: 2020 wird das Festival am Campus der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) stattfinden, wie Ars-Electronica-Chef Gerfried Stocker und Rektor Meinhard Lukas in einer Pressekonferenz verrieten.

Von seiner bisherigen Location PostCity muss das Festival nach fünf Ausgaben Abschied nehmen. Das ehemalige Postverteilzentrum neben dem Linzer Hauptbahnhof soll anderen Nutzungen weichen, u.a. sind ein Hotel, Lokale, Büros, Geschäfte und auch Wohnungen angedacht. Noch im Herbst soll laut Eigentümerin Post die Entscheidung, wie das Areal künftig aussehen wird, in einem Architektur-Wettbewerb fallen.

Großer Erfolg

Das Ars Electronica Festival 2019 "Out of the Box" in Linz hat zum 40-Jahr-Jubiläum "alle Rekorde geschlagen", zog dessen Leiter Martin Honzik am Montag Bilanz: 110.000 Besucher, 1.449 Präsentatoren aus 45 Ländern, 227 verschiedene Führungen, so die Zahlen. Trotzdem schwang in der Pressekonferenz Wehmut mit. Denn die PostCity als Veranstaltungsort ist Geschichte. Die Ars übersiedelt an die Uni.

Auch wenn es "weinende Augen" gebe, "freuen wir uns gleichzeitig, nach fünf Jahren zu neuen Ufern aufzubrechen", meinte Ars-Electronica-Direktor Gerfried Stocker. 2015 diente das aufgelassene Postverteilerzentrum neben dem Hauptbahnhof erstmals als Austragungsort. Damit sei "eine Evolution des Festivals angestoßen" worden. Doch das Areal soll künftig anders genutzt werden, u.a. sind ein Hotel, Lokale, Büros, Geschäfte und auch Wohnungen dort angedacht. Damit begann die Suche nach einer neuen Bleibe.

Und noch mehr Zukunftsmusik

Stocker rief den Rektor der Johannes Kepler Uni, Meinhard Lukas, an und sagte: "Dieser Anruf kann dein Leben verändern", erinnerte sich der Rektor an das Telefonat. Als er gefragt wurde, ob das Festival nicht künftig auf dem Campus stattfinden könne, habe ich "einen virtuellen Luftsprung gemacht", meinte Lukas. Was sein Ja nun für das Festival bedeutet, umriss Stocker: Auch wenn der Kern - Kunst, Technologie und Gesellschaft - der selbe bliebe, werde es quasi eine neue Hülle geben. In der PostCity sei die Ars eine "internationale Plattform und Messe", an der Uni werde man eine "andere Form ausprobieren". Allein wegen der Parkanlagen erhalte das Festival schon eine "ganz anderer Prägung". Klarerweise spreche aber die "thematische Nähe" für eine "Kooperation mit der Uni", soviel zur Zukunftsmusik.