(Dabei) sein oder nicht (dabei) sein. Das war die Frage als bekannt wurde, dass Tom Hiddleston in Londoner Jerwood Vanbrugh Theater der „Royal Academy of Dramatic Art” als Hamlet auf der Bühne stehen würde. Unter der Regie von Kenneth Branagh stellte sich der Schauspiel-Star in den Dienst der guten Sache. Denn die Erlöse der Produktion, die noch bis 23. September zu sehen ist, kommen ausschließlich der RADA Attenborough Kampagne und somit dem Schauspieler-Nachwuchs Großbritanniens zugute. Um Karten kaufen zu können, musste man zuerst in einem ausgeklügelten Lotterie-System erfolgreich sein.

„Hamlet bietet eine fast unendliche Möglichkeit an Interpretationen”, erklärt Tom Hiddleston. “Mit Kenneth Branagh wollten wir schon lange das Stück gemeinsam auf die Bühne bringen. Von ihm als Regisseur, Experten und Freund geleitet zu werden ist ein echter Glücksfall!”

Kenneth Branagh bringt die Tragödie rund um den dänischen Prinzen in einer modernen Version auf die Bühne, des nur 160 Leute fassenden Theaters. Während Hamlet am Klavier seinen Vater betrauert, gibt sein Onkel (sehr charismatisch: Nicholas Farrell) als neuer König Claudius via Live-Übertragung im Fernsehen seine Regentschaft bekannt.

Melancholisch, zu Tode betrübt, rachsüchtig, aufbrausend und doch sehr verletzlich. Hiddleston zieht - gekleidet in schwarzem T-Shirt und Jeans - alle Schauspielregister und zeigt, dass Hamlet als Student wirklich nichts „anbrennen” ließ. Junge RADA-Absolventinnen sind in den Rollen als Rosacrantz, Guildastern und Horatia zu sehen. Auch Ophelia (Kathryn Wilder) teilte mit Hamlet mehr als einen Kuss und wählt in ihrem Irrsinn - vermutlich schwanger - den (Frei-)Tod. In der Schlussszene nimmt Kenneth Branagh Bezug zu seiner Verfilmung aus dem Jahr 1996 und lässt den ermordeten Prinzen von den anderen Protagonisten auf Händen von der Bühne tragen.

Stehende Ovationen für das gesamte Ensemble!

Da insgesamt nur rund 3000 Personen das Stück sehen können, fordern vor allem Hiddleston-Fans eine DVD-Produktion. Doch die RADA-Verantwortlichen bleiben  hart und meinen: “Es wird keine Aufzeichnung geben”. Ein seltenes, einmaliges Theatererlebnis für alle, die eine Karte ergattern konnten.