Von Popchanson über Dancefloor, von Soul bis zu ungeschminktem Pop reicht heuer das Spektrum, aus dem Song-Contest-Österreich am 12. Februar wählen kann. Dann wird in der ORF-eins-Show "Wer singt für Österreich?" der heimische Vertreter beim Eurovision Song Contest 2016 in Schwedens Hauptstadt Stockholm gekürt.

Ö3-Moderator und Musiker Eberhard Forcher hat gemeinsam mit Redaktionsleiter Stefan Zechner neun der zehn Kandidaten gecastet. Man setze heuer im wesentlichen auf dezidierten Pop. "Mindestens Dreiviertel davon wären auch im Formatradio vorstellbar", unterstrich Forcher bei der Präsentation am Donnerstag.

Verschiedene Modelle

"Wir haben viele verschiedene Modelle ausprobiert", erinnerte Zechner an die Vorjahre. Nun werden "nur" zehn Kandidaten ins Rennen geschickt, die aber ein entsprechend breites Spektrum an Alter und Bühnenerfahrung aufwiesen.

Bands finden sich diesesmal nicht im Feld und mit der Geigerin Celine Roscheck & Farina Miss lediglich ein dynamisches Frauenduo im Reigen der Solisten. Der zehnte Platz für die Show wurde nicht von den Fachexperten, sondern den Facebook-Fans vergeben, die auf https://www.facebook.com/ESCOesterreich Azrah mit ihrer Nummer "The One" für die Endrunde auswählten. "Aufgrund der starken Balkancommunity hoffe ich nun auf die zwölf Punkte am 12. Februar", zeigte sich die Newcomerin selbstbewusst.

Tritt mit der politisch bewegten Elektronummer
Tritt mit der politisch bewegten Elektronummer "Weapons Down" an: Bella Wagner © APA/HANS PUNZ

Ein Routinier ist hingegen die Wienerin Bella Wagner, die mit der politisch bewegten Elektronummer "Weapons Down" antritt. Am anderen Ende des Spektrums findet sich die erst 17-jährige Niederösterreicherin Elly als jüngste Kandidatin mit ihrem Popsong "I'll Be Around (Bounce)". "Starmania"-Veteranin Lia Weller will mit brasilianischen Wurzeln, entsprechendem Temperament und dem Popstück "Runaway" für sich einnehmen, während die 19-jährige Kärntnerin Lizza ("Psycho") als Motto "Augen zu und durch" ausgerufen hat.

Auch die junge Kärntnerin Lizza rittert um das Song Contest Ticket
Auch die junge Kärntnerin Lizza rittert um das Song Contest Ticket © APA/HANS PUNZ

Eher aus der R'n'B/Soul-Ecke kommt der deutschstämmige Orry Jackson ("Pieces In A Puzzle"), der wie viele der Kandidaten Castingshow-Erfahrung aufweisen kann, trat er doch bereits beim Kiddy-Contest an. Auch Soulstimme Sankil Jones zielt mit "One More Sound" auf einen ähnlichen Geschmack. Und der 30-jährige Vincent Bueno adressiert mit "All We Need Is That Love" die vergleichbare Fangruppe, verspricht zugleich, seit seinem Gewinn des ORF-Formats "Musical! Die Show" an Reife gewonnen zu haben: "Ich bin jetzt schon erwachsen geworden."

Als ESC-Wiedergängerin ist diesesmal erneut Zoë im Rennen um Platz 1, wobei die Sängerin mit der Nummer "Loin d'ici" abermals französischen Chansonpop im Gepäck hat. Die Erwartungen versuche sie diesesmal nicht allzu hoch zu schrauben, unterstrich die 19-Jährige: "Es kann sein, dass ich noch drei weitere Male antreten muss."

Wieder mit dabei: Zoë Straub
Wieder mit dabei: Zoë Straub © APA/HANS PUNZ

ORF-TV-Unterhaltungschef Edgar Böhm blickte bereits auf die offizielle Übergabe der ESC-Insignien am Montag in Stockholm, die Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (SPÖ) übergeben werden. "Damit ist Österreich endgültig aus seiner Gastgeberrolle entlassen, und Stockholm tritt in unsere Fußstapfen", so Böhm: "Wir haben diese Fackel gut weitergetragen und können sie mit gutem Gewissen Stockholm weitergeben."

Bei der Gelegenheit findet in Schwedens Hauptstadt auch die Ziehung der Halbfinalstartplätze statt, womit festgelegt wird, ob Österreichs Kandidat am 10. oder 12. Mai in den Ring steigen muss. Die Vorgabe ist laut Edgar Böhm klar: "Das Ziel ist, ins Finale zu kommen."

Moderatoren

Zunächst muss der- oder diejenige jedoch die Vorauswahl überstehen, die wieder von ESC-Veteran Andy Knoll und Alice Tumler, einem Teil des Moderatorinnenterzetts beim Wiener ESC, moderiert wird. 50 Prozent des Votums kommen dabei von einer Fachjury, 50 Prozent vom Publikum. Der Gewinner darf sich über das Ticket zum ESC nach Stockholm freuen, wo sich bis zum großen Finale am 14. Mai die Popwelt versammelt.