Der geistliche Dialog der Religionen holt diesmal das bunte Indien an die Salzach. Nach Judentum, Buddhismus und Islam ist der Hinduismus die letzte der Weltreligionen, die dem Christentum und seiner Musik gegenübergestellt wird. Tempelgesang und - tanz, Volkslieder und Maskentheater werden dabei von den bedeutenden Vertretern der hindustanischen Musik in der Kollegienkirche dargebracht - nicht nur abends, sondern mit den "Morgen-Ragas" auch um 6 Uhr früh. Dazu sind in diesen Tagen einige der wichtigsten Werke der Kirchenmusik mit Messen von Schubert, Bruckner, Beethoven oder Mozart zu hören.

Klassik-Stars

Offiziell eröffnet werden die Salzburger Festspiele aber erst am 26. Juli: Die vormittägliche Festrede hält diesmal der deutsche Schriftsteller und Literaturwissenschafter Rüdiger Safranski, abends geht mit "Die Eroberung von Mexiko" die erste Opernpremiere über die Bühne. Komponist Wolfgang Rihm gehört schon seit Jahren zu den modernen Lieblingen der Festspiele, Regisseur Peter Konwitschny gibt sein Salzburg-Debüt.

Die internationalen Klassikstars geben sich dann bis Ende August die Klinke in die Hand: von Anna Netrebko bis Angela Gheorghiu, von Jonas Kaufmann bis Placido Domingo, von Yo-Yo Ma bis Maurizio Pollini, von Daniel Barenboim bis Sir Simon Rattle. Die beiden weiteren szenischen Opernneuproduktionen des heurigen Sommers gelten Mozarts "Hochzeit des Figaro" und Beethovens "Fidelio". Zum Schauspiel zählt man neben Goethes "Clavigo" und Shakespeares "Komödie der Irrungen" auch die Brecht'sche "Dreigroschenoper", der ein eigener Schwerpunkt gewidmet ist.

Generalthema

Für die Festspiele, deren 188 Veranstaltungen heuer unter dem Generalthema "Herrschen und Dienen, Macht und Ohnmacht, Unterdrückung und Aufbegehren" stehen, sind insgesamt 225.000 Karten aufgelegt. Das Budget des Festivals ist gegenüber den Jahren unter Alexander Pereira gesunken und beträgt in diesem Jahr 59,6 Mio. Euro. Nach dem vorzeitigen Abgang des Ex-Intendanten werden die Festspiele nun zweimal vom ehemaligen Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf gemeinsam mit der langjährigen Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler verantwortet. 2017 tritt dann der designierte Intendant Markus Hinterhäuser sein Amt an.

Domingo-Ehrung

Mit Beginn der Salzburger Festspiele am 18. Juli stellt sich auch wieder der gesellschaftliche Reigen von Prominenten aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Adel ein. Im Rahmen des Festivals werden Nikolaus Harnoncourt und Alexander Pereira ausgezeichnet. Höhepunkt des Sommers ist ein Galakonzert und eine Benefiz-Soiree zu Ehren von Placido Domingo, der sein Bühnenjubiläum "40 Jahre in Salzburg" feiert.

Bereits der Festspielauftakt "Die Schöpfung" der Ouverture spirituelle am kommenden Samstag  im Großen Festspielhaus wird die Pressefotografen auf die Flaniermeile der Festspielbesucher in die Hofstallgasse locken, um Society-Gäste vor die Kamera zu bitten. Auch wenn das Festival erst am 26. Juli offiziell eröffnet wird und mit "Die Eroberung von Mexico" die erste Oper über die Bühne geht, wird schon der eine oder andere "Promi" zu sehen sein.

Die "Jedermann"-Premierenfeier am darauffolgenden Sonntag (19. Juli) im Stieglkeller in der Salzburger Altstadt ist den Darstellern des Theaterstücks gewidmet. Nach dem traditionellen Bieranstich werden "Jedermann" Cornelius Obonya, "Buhlschaft" Brigitte Hobmeier, der neue "Teufel" Christoph Franken & Co mit Angehörigen und Freunden den Abend gemütlich ausklingen lassen. Zur Tischgesellschaft geladen sind auch der künstlerische Festspiel-Leiter Sven-Eric Bechtolf und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler.

Festredner Safranski

Wenn Bundespräsident Heinz Fischer die Salzburger Festspiele dann am 26. Juli um 11.00 Uhr in der Felsenreitschule offiziell eröffnet, läuft alles streng nach Protokoll ab. Der deutsche Autor, Literaturwissenschafter und Philosoph Rüdiger Safranski wird die Eröffnungsrede halten, die Begrüßung erfolgt durch Festspielpräsidentin Rabl-Stadler.