Anreise mit der U-Bahn, Übernachten daheim oder im Hotel, kurze Wege im großen Gelände und - darauf ist man ganz besonders stolz - keine Dixi-Klos: Das erstmals stattfindende "Rock in Vienna" ist ein "Festival für Festivalhasser", wie Projektleiter Werner Stockinger betont. 30.000 Menschen werden ab 4. Juni auf der Donauinsel erwartet, die Aufbauarbeiten laufen.

Als - nach eigenen Angaben - erstes Festival österreichweit arbeitet man beim Rock in Vienna mit zwei nebeneinanderstehenden Bühnen, auf denen die Bands wechselweise auftreten. Metalfans könnten dieses Konzept bereits aus Deutschland, unter anderem vom Wacken Open Air kennen. "Damit gibt es für die Künstler mehr Zeit zum Umbau, sie können eine bessere Show abliefern", erklärte Stockinger bei einem Presserundgang.

Keine Umbaupausen

Für die Fans bedeutet das zwar auch weniger Bands, dafür aber keine Umbaupausen und kurze Wege. "Man muss sich praktisch nur zum Bier Holen und zum Bier wieder Loswerden bewegen", scherzte der Projektleiter. 110 Meter sind die beiden Bühnen, an denen seit einigen Tagen gearbeitet wird, laut Veranstaltern breit. 400 Tonnen Stahl und 60 Kilometer Kabel kommen auf der Donauinsel zum Einsatz. "Wir sind vor Plan", erklärte der Projektleiter - vor allem auch aufgrund des schönen Wetters, das auch die Kartenverkäufe in den vergangenen Tagen noch einmal ordentlich in die Höhe getrieben habe.

Mit dabei: Matthew James Bellamy und die britische Band
Mit dabei: Matthew James Bellamy und die britische Band "Muse" © APA/EPA/SVEN HOPPE

Erklommen werden die Konstruktionen am Donnerstag u.a. von Metallica und Faith No More, am Freitag spielen Incubus und Muse auf. Den Abschluss bilden am Samstag Limp Bizkit sowie Kiss. Sie werden nach derzeitigen Schätzungen vor gut 30.000 Menschen spielen. Mit dieser Zahl zeigte sich Stockinger durchaus zufrieden: "Mehr kann es natürlich immer sein, wir befinden uns aber auch erst in den Anfängen des Rock in Vienna. Nächstes Jahr werden es schon mehr sein." Ursprünglich erhofften sich die Veranstalter 50.000 Rock-Fans pro Tag. Das bedeutet auch: Tickets - sowohl Drei-Tages-Pässe als auch Tageskarten - sind noch zu haben, nur das Camping ist bereits ausverkauft.

Designkonzept

Um den Bühnen bzw. dem dreitägigen Festival selbst einen "österreichischen Touch" zu verleihen, gibt es ein eigenes Designkonzept: Sigmund Freud ist die Symbolfigur der "Mind Stage", während Gustav Klimts Adele die "Soul Stage" ziert. "Damit wollten wir ein bisschen Kultur in das Ganze bringen und auch zeigen, dass Österreich mehr zu bieten hat als nur Conchita und Falco", meinte Stockinger. Klimt und Freud würden als "Revoluzzer ihrer Zeit" jedenfalls gut zu einem Rock-Festival passen.

Das Konzept "Mind and Soul" soll sich dann auch in den folgenden Jahren fortsetzen, denn Stockinger stellte klar: "Das ist kein einmaliges Ding." Vielmehr sei es Anliegen des Veranstalters, langsam aber beständig ein völlig neues Festival aufzubauen. Dafür setzt man vor allem auch auf Komfort: "Wir haben keine Dixi-Klos, sondern moderne vakuumgespülte Toiletten", schilderte der Projektleiter. Auch ansonsten seien die Besucher gut versorgt: "Bitte einfach nur Sonnencreme, Sonnenbrille, Kopfbedeckung und gute Laune mitnehmen", bat Stockinger. Die Anreise empfiehlt sich übrigens mit den Öffis - Parkplätze gibt es nämlich keine.