Der Corona-Lockdown im Frühjahr sowie die Verlagerung
vieler Arbeitsplätze ins Homeoffice haben Online-Meetings nicht nur in Deutschland und Österreich zum Durchbruch verholfen.

Allerdings räumen 12 Prozent der Arbeitnehmer ein, schon einmal während einer digitalen Besprechung eingenickt zu sein. Hinzu kommt, dass 61 Prozent der jüngeren Arbeitnehmer parallel zur digitalen Besprechung private Mails beantworten. Und 43 Prozent in der Altersgruppe zwischen 18 und 34 Jahren lästern im Chat gern auch mal über andere Meeting-Teilnehmer. Das sind Ergebnisse der Studie "Digitale Meeting-Kultur", hier wurden im August mehr als 1000 Arbeitnehmer in Deutschland befragt.

Schnell abgelenkt

Die Studienergebnisse legen nahe, dass die Teilnehmer von
Online-Konferenzen nicht besonders involviert sind - vor allem
Jüngere lassen sich schnell ablenken. So gaben 61 Prozent der 18- bis 34-Jährigen an, während laufender Online-Meetings nebenbei auch
private Mails zu beantworten oder im Netz zu surfen. Von den 35- bis
54-Jährigen sind es nur 43 Prozent, in der Generation 55plus sogar
nur 27 Prozent. Jeder zweite Arbeitnehmer erledigt parallel zur
Online-Veranstaltung auch andere berufliche Aufgaben. Auch hier
zeigten die Jüngeren wieder eine besondere Tendenz zum - in diesem
Falle unerwünschten - Multitasking. Der deutsche Rhetoriktrainer Peter Flume ist Experte in digitaler Kommunikation und hat einige Tipps parat, wie man bei der Videokonferenz souverän auftritt.

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  • Die Höflichkeit.
    „In einer Videokonferenz fällt die Bewegung des Gesprächspartners umso mehr auf, weil er quasi einen Bilderrahmen um sich herum hat“, erklärt Peter Fume. Kurz: Ist man zu dynamisch, fällt man, aus dem Rahmen. Deshalb ist bei Gesten Vorsicht geboten. Besser auf kleine, bestätigende Zeichen wie Kopfnicken oder Lächeln setzen.

  • Die Gesprächsführung.
    In der Videokonferenz sollten Beiträge maximal 90 Sekunden dauern. Sollte ein Kollege das Gespräch an sich reißen, kann man sich in vielen Programmen mit vordefinierten Buttons helfen, um ein Handzeichen zu geben.

  • Die Höflichkeit.
    Zu Beginn der Videokonferenz sollte von dem, der zur Konferenz lädt, auf die Regeln der Gesprächsführung hingewiesen werden. Höflichkeit sollte – wie in allen Bereichen – die oberste Devise sein. Muss jemand unbedingt seine E-Mails checken – die Kamera eingeschaltet lassen, aber das Mikro auf stumm schalten. So sieht der Sprecher zumindest, dass man noch bei der Sache ist. „Wenn, jemand das Gefühl bekommt, dass ihm niemand zuhört, dann sagt er die gleichen Inhalte ein zweites und drittes Mal. Bei der Videokonferenz fragt man sich ohnehin – erreiche ich alle? Daher gilt es, unnötige Schleifen zu vermeiden.“