Als Sie vor mehr als 20 Jahren Ihren ersten Job als DJ am Klopeiner See erhielten, hätten Sie sich vorstellen können, dass Ihr Stern einmal die Promenade zieren würde?
GERRY FRIEDLE: Ich bin schon ein großer Visionär, aber das wär sich bei mir auch nicht ausgegangen. Hier am Klopeiner See hat alles angefangen. Am Anfang war es nicht immer leicht, aber ich habe nur positive Erinnerungen an die Zeit.

Sie waren sichtlich gerührt bei der Sternverleihung ...
Es war sehr berührend, weil die Leute nach so langer Zeit, so viel Aufwand betrieben und sich so viel Zeit genommen haben für mich.

Gerry Friedle alias DJ Ötzi im Gespräch mit Kleine Zeitungs-Redakteurin Daniela Grössing
Gerry Friedle alias DJ Ötzi im Gespräch mit Kleine Zeitungs-Redakteurin Daniela Grössing © KLZ/Daniela Vallant

Wie sind Sie eigentlich an den Job gekommen?
Durch Zufall und einen Freund. Ich habe im Winter in Sölden als Koch gearbeitet und wollte im Sommer nach Kärnten, weil es hier einfach wunderschön ist. Jeden Dienstag habe ich in Sölden den Karaoke-Abend moderiert, auch ein bisschen mitgesungen und die Leute entertaint. Hier hat mir Fernando Colazzo vom Club „Rondo Veneziano“ gesagt: „Sing mir was vor.“ Das habe ich gemacht, worauf er sagte: „Du hast den Job.“

Er hat Ihnen eine Chance gegeben ...

Ich habe eigentlich gar keine Chance gehabt und trotzdem habe ich sie genutzt. Wie kann man ohne eigene Platte, ohne irgendwann einmal aufgelegt zu haben, ohne was nachweisen zu können so einen geilen Job kriegen?

"DJ Ötzi" bekommt einen Stern am Klopeiner See


Haben Sie nie Ihren Künstlernamen „DJ Ötzi“ bereut?
Der Name war ungewollt marketingtechnisch perfekt. Es war eine Entscheidu

Geht es Ihnen manchmal auf die Nerven, Ihre eigenen Hits zu spielen?  
Null. Die Lieder, die ich spiele, spiele ich wahnsinnig gerne. Weil die Leute dadurch eine Freude haben und weil es Ihnen gut geht dabei. Wenn ich mich über den Fan stellen würde, wäre das komplett falsch. Ich will nicht sagen, dass ich ein Dienstleister bin, aber eigentlich bin ich ein Dienstleister dem Fan gegenüber. Ich habe einen so super Job, wenn ich nicht erkenne, für was ich das mache, habe ich es nicht verdient, Erfolg zu haben.

Sie sind im Vorjahr den Jakobsweg gegangen, was Sie sehr geprägt hat ...
Ich habe gelernt, das tatsächliche Glück zu spüren. Und zwar durch das Reduzieren auf das Wesentliche. Diese Erfahrung muss man gemacht haben.

Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?
Das Wichtigste ist, dass man die Hoffnung nicht aufgibt. Wenn man die Hoffnung verliert, hat man alles verloren. Und natürlich, meine Frau und meine Tochter.

Wie würden Sie sich in drei Wörtern beschreiben?
Ehrlich, echt und aus Tirol.