Ob Stiefmütterchen, Primeln oder Narzissen – im Bezirk Völkermarkt blüht es. Viele Gartenfreunde zieht es jetzt in die lokalen Gärtnereien. Das bestätigt auch Landesinnungsmeister der Gärtner und Floristen, Kurt Glantschnig von Blumen Wanda in Völkermarkt: „Wir sind recht zufrieden mit der heurigen Saison, die Leute legen auch bewusst mehr Wert auf den heimischen Garten.“ Daher konnte auch ein Trend bemerkt werden. Glantschnig: „Die Menschen wollen sich wieder selbst versorgen, damit sie wissen, was bei ihnen auf den Tisch kommt.“ Zudem mache „es eine Freude, seinen Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen.“ Dem stimmt auch Gudrun Sattler von der Gärtnerei Sattler in Völkermarkt zu: „Vor allem die junge Generation möchte ihren Kindern zeigen, wie etwas aus dem eigenen Anbau schmeckt.“ Dabei werde „jedes Eckerl beim Haus oder beim Balkon ausgenützt.“ Auch die milden Temperaturen im Frühjahr haben ihren Teil dazu beigetragen. Glantschnig: „Ende Februar war der Frost vorbei und viele haben die Zeit genutzt und schon Schalen bepflanzt.“ Hochbeete würden sich ebenfalls einer verstärkten Nachfrage erfreuen.

Innungsmeister Kurt Glantschnig
Innungsmeister Kurt Glantschnig © Helmuth Weichselbraun

Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein

Glantschnig, der auch stellvertretender Bundesinnungsmeister ist, rät, nicht zu spät in die Gartenzeit zu starten und auf heimische Pflanzen zurückzugreifen. „Pflanzen, die aus südlichen Ländern importiert werden, sind oftmals unsere Temperaturen nicht gewohnt“, so Glantschnig. Auch die Gartengestaltung boome im Bezirk. „Dabei wird ein Gesamtkonzept etwa für den Nutzgarten, den Spielplatz und die Relaxecke erarbeitet“, so Sattler. Glantschnig ergänzt: „Bei den Umstrukturierungen wird auch auf den bestehenden Altbestand geachtet.“ Im Laufe des Gartenjahres soll sich stetig etwas bewegen und blühen. Daher werde auch auf Farben einen besonderen Wert gelegt. Auch die Floristik erfreue sich wieder über Auftrieb. „Letztes Jahr war es im Blumengeschäft schwierig. Nun sehen wir wieder die Sonne hinter dem Horizont aufgehen“, so Glantschnig.

Auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein würden nicht nur die Konsumenten Wert legen. „Wir achten auch darauf, dass bei uns kein Plastikmüll anfällt. Pflänzchen werden bei uns etwa in Papier gepackt“, so Sattler. In Kärntens größtem Gartenbaubetrieb, bei dem 15 bis 20 Mitarbeiter beschäftigt sind, laufen bereits die Vorbereitungen für den Sommer. In den Glashäusern wachsen und gedeihen bereits die Balkon- und Beetpflanzen. Sattler: „Diese sind bei uns dann Ende April oder Anfang Mai erhältlich.“

Gärtner der Zukunft

Bernhard Breznik mit Pelagonien
Bernhard Breznik mit Pelagonien © KK/Breznik

In der Gärtnerei Breznik in St. Stefan bei Globasnitz sei traditionell die Frühjahrssaison mit Ostern vorbei und die Sommersaison startet. Diverse Balkonblumen seien bereits erhältlich. Die Pelargonie habe ihr veraltetes Image abgelegt. „Sie ist eine dankbare und pflegeleichte Pflanze und daher nach wie vor auf Kärntner Balkonen sehr beliebt“, so Bernhard Breznik, der Mitte 2015 den Betrieb von seinen Eltern übernommen hat. „Wir möchten viele Gärtner ausbilden. In diesem Jahr sehen wir den ersten beiden ausgebildeten Fachkräften im eigenen Betrieb entgegen“, so Breznik, der weitere Lehrlinge aufnehmen möchte.