„Hast du schon gehört?“, „Wahnsinn! Das hätte ich mir von ihm nie gedacht“ oder „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das getan hat. Das stimmt sicher nicht.“ In der etwa 6000 Einwohner zählenden Gemeinde Paternion im Bezirk Villach-Land gab es bei Osterschinken und Reindling ein mehr als spannendes Gesprächsthema. Eines, das auch Tage nach dem Fest anhält: der am Karfreitag stattgefundene Cobra-Einsatz rund um Egisto Ott. Dem ehemaligen Verfassungsschützer, der in Wien und Paternion lebt, wird Spionage für Russland vorgeworfen. Er soll einen speziell verschlüsselten Laptop mit geheimdienstlichen Informationen für Ex-Wirecard-Vorstand Jan Marsalek nach Moskau geliefert haben. Die Behörden in Deutschland und Österreich sind alarmiert, Ott wurde vorläufig festgenommen.
Spionageskandal
So lebt Egisto Ott in Kärnten
Reportage.
Egisto Ott (61) sitzt als Verdächtiger im Spionageskandal um Ex-Wirecard-Manager Jan Marsalek in U-Haft. In seiner Heimatgemeinde Paternion kann man es nicht fassen. Ott wird als unauffällig und hilfsbereit beschrieben.
© Leonie Katholnig