Zita Fussi (79) kümmerte sich für Jahrzehnte um alte und hilfsbedürftige Menschen im Bezirk. Neben ihrer hauptberuflichen Arbeit im Altersheim engagierte sie sich auch lange Zeit freiwillig beim Roten Kreuz.

Dabei war die gebürtige Steirerin zunächst gar nicht im sozialen Bereich tätig – sie absolvierte eine Lehre als Schneiderin, ließ sich erst später zur Pflegehelferin umschulen. "Der Beruf hat mich gleich gefangen, ich habe 22 Jahre mit viel Freude im Altenheim Sonnhang in St. Veit gearbeitet", erkärt Fussi, die während ihrer Zeit im Heim auch mehrere Ausbildungen, unter anderem jene zur Sterbebegleitung, absolvierte. Doch das allein war ihr nicht genug. Neben ihrem Beruf war sie noch viele Jahre freiwillig beim Roten Kreuz tätig, übernahm dort verschiedene ehrenamtliche Dienste. "Lange Zeit habe ich mich beim Blutspendedienst engagiert, bis ich dann bei der Lebensbetreuung gelandet bin", erzählt die Mutter einer Tochter.

Engagiert, auch in der Pension

Bei dem Angebot geht es darum, alten Menschen jemanden zur Seite zu stellen, der Zeit mit ihnen verbringt, die Einsamkeit ein bisschen lindert. "Viele haben gar keine Angehörigen mehr, oder die Familie braucht bei der Betreuung ein wenig Unterstützung", so Fussi. Die Ehrenamtliche betreute zu ihren Spitzenzeiten drei Personen, war mehr oder weniger Tag und Nacht für sie erreichbar. "Jede Person ist in ihren Bedürfnissen unterschiedlich, man macht einfach immer das, was der Mensch in der Situation gerade braucht", erklärt die freiwillige Helferin. Das kann Spazierengehen, Kartenspielen, Reden, aber manchmal auch Hilfe im Haushalt oder bei der Einnahme von Medikamenten sein. Für einige Menschen wurde Fussi so zur wichtigsten Ansprechperson.

Ein Lächeln als größte Motivation

Noch in ihrer Pension kümmerte sie sich mit großer Hingabe, machte weiterhin Besuchsdienste. Die Passeringerin pausierte ihre Arbeit erst dann kurz, als sie selbst mit einer schweren Krebserkrankung zu kämpfen hatte. Sie besiegte die Krankheit, war weiterhin als Unterstützung für die Hilfesuchenden zur Stelle. "Ende der Pandemie habe ich für mich einen Schlussstrich gezogen, ich muss jetzt auch mal auf mich schauen", schmunzelt die St. Veiterin, obwohl sie immer noch Ansprechperson für Personen in der Nachbarschaft bleibt. Immer wenn irgendetwas passiert, ist sie zur Stelle. "Im Endeffekt sind es die kleinen Aufmerksamkeiten, die wirklich zählen, das ehrliche Lächeln einer Person ist am Ende des Tages der größte Dank und auch die größte Motivation", so Fussi.