Man kann sagen,  Schritt für Schritt wird es wieder Licht in Hüttenberg. Einen Haushalt nach dem anderen bringt man wieder ans Stromnetz. Seit Donnerstag sind zusätzlich Trupps der Pioniere des Bundesheeres  in Hüttenberg im Assistenzeinsatz.  Die Soldaten unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kelag, die auf Hochtouren die Sturmschäden aufarbeiten, um die Stromversorgung wieder garantieren zu können. Das Bundesheer schneidet Wege frei, damit die Mitarbeiter der Kelag zu den Schadstellen der Stromversorgung vordringen können, um diese zu reparieren. Dies ist die schwierigste und auch gefährlichste Aufgabe.

Horst Maier, Zivilschutzbeauftragter der BH St.Veit, kann recht gute Nachrichten auch Hüttenberg liefern: Man kann immer wieder Haushalte ans Netz bringen, die Aufräumarbeiten gehen zügig voran. "Aber wann der letzte Haushalt seinen Strom wieder hat, können wir jetzt noch nicht sagen." Große Hilfe wird ein Hubschrauber eines privaten Unternehmens sein, der Pilot wird Strommasten in das Gebiet fliegen. Die Hilfe aus der Luft kommt am Sonntag, der Zeitpunkt ist noch nicht fix.

Die Helfer müssen zu zerstörten Srommasten vordringen können
Die Helfer müssen zu zerstörten Srommasten vordringen können © KK

"Sie werden sich an vorderster Front vorarbeiten", erklärte Maier, am Freitag Nachmittag, bevor die Soldaten eintrafen. Die Herausforderung bei den Arbeiten ist, dass viele Bäume nicht umgestürzt, sondern nur gebogen sind. Die daraus entstehende Spannung in den Bäumen birgt eine große Gefahr für die Waldarbeiterinnen und -arbeiter. Gearbeitet wird gemeinsam mit Feuerwehr und den Bauern vor Ort. "Feuerwehr und Bundesheer wollen sich von zwei Seiten aus vorarbeiten. Das Ziel wäre der Handschlag in der Mitte", erklärt Maier.

Auch Bürgermeister Josef Ofner (FPÖ) wandte sich mit einem Video in den sozialen Medien an die Bürger. "Wir sind in einer Ausnahmesituation und haben im Gemeindegebiet keinen Strom. In den nächsten Stunden und vielleicht Tagen müssen wir noch auf die Stromversorgung warten", erklärt Ofner. Auch ein Katastrophenzug vom Bezirksfeuerwehrkommando ist im Einsatz. Auch der Handyempfang in Hüttenberg ist nur punktuell.

Horst Maier
Horst Maier © GERT KÖSTINGER

Bis Sonntagabend sind sieben Pioniertrupps des Pionierbatallions 1 aus Villach in Hüttenberg sowie zwei Trupps des Militärkommandos und ein San-Trupp mit zwei Personen. Die insgesamt 18 Soldaten werden im Jufa Hotel in Knappenberg untergebracht.

Stromversorgung schnellstens wieder herstellen

Die Einsatzleitung vor Ort obliegt dem Hüttenberger Bürgermeister Josef Ofner, für die Feuerwehr ist Bezirksfeuerwehrkommandant Friedrich Monai zuständig. "Die Bezirkshauptmannschaft St. Veit arbeitet im Hintergrund", so Maier. Die Einsatzzentrale wird in der CMA-Musikakademie Knappenberg eingerichtet. Zusätzlich werden die Einsatzkräfte mit Arbeitsgeräten durch die Firma Tilly Forst unterstützt. "Diese ist die Hauptbetroffene der Sturmschäden", erklärt Maier. Schnellstens die Stromversorgung wieder herzustellen, ist das oberste Ziel. Maier: "Wir hoffen, dass das Wetter hält."

Maier appelliert auch wieder einmal an die Menschen, für derartige Notfälle vorzusorgen. Wie, dazu gibt es Information auf der Homepage des Zivilschutzverbandes. Auch den Klimawandel könne nun niemand mehr leugnen, so Maier. Waren es vor einigen Wochen noch andere Regionen, die getroffen wurde, "so sind es nun wir".

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