Am späten Donnerstagnachmittag traf ein schweres Unwetter den Bezirk St. Veit. Kurz darauf heulten die Feuerwehrsirenen. "Mehr als 40 Feuerwehren standen mit 350 Männern und Frauen im Einsatz. Wir wurden zu mehr als 100 Einsätzen gerufen", erklärt Bezirksfeuerwehrkommandant Friedrich Monai. Aufgrund der vielen Notrufe gab es auch einen technischen Ausfall der Landesalarm- und warnzentrale. "Alarmierungen sind ausgefallen. Es konnten auch keine telefonischen und funktechnischen Anrufe entgegengenommen werden."

Betroffen von den Einsätzen war der gesamte Bezirk. "Egal ob Althofen, Gurktal, Metnitz – jede Gemeinde war betroffen. Es gab abgedeckte Dächer, umgestürzte Bäume, unpassierbare Straßen und Stromausfälle. In Hüttenberg gab es viele umgestürzte Bäume. Knappenberg, Lölling und Hüttenberg haben noch immer mit Stromausfällen zu kämpfen", erklärt Monai.

In Brückl wurden einige Dächer abgetragen
In Brückl wurden einige Dächer abgetragen © KK/BFK08

Die Feuerwehren sind auch heute zum "Assistenzeinsatz" der Kelag gerufen. "Es müssten Stromleitungen freigeschnitten werden. Auch hier werden wir wieder im Einsatz stehen."

Am stärksten erwischt hat es die Gemeinde Hüttenberg, Lölling und Knappenberg. "Wir sind derzeit noch ohne Strom und punktuell ohne Handyempfang. Unsere Einsatzzentrale mussten wir von Hüttenberg nach Knappenberg verlegen. Bis in die späten Nachtstunden waren die Feuerwehren im Einsatz. Heute um 6 Uhr war schon wieder der erste Einsatz", erklärt Bürgermeister Josef Ofner (FPÖ). Abgesperrt von der Außenwelt ist Hüttenberg nicht. Durch zwei Straßen ist die Gemeinde erreichbar. "Es gab zum Glück keine verletzten Personen. Gestern sind wir mit dem Polizeihubschrauber das Gebiet abgeflogen und haben uns die Schäden angesehen. Heute sind wieder schwere Unwetter angesagt. Wir hoffen, dass wir verschont bleiben."

Am Freitagnachmittag wandte sich Ofner mit einer Videobotschaft an die Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger. "Wir sind in einer Ausnahmesituation und haben im Gemeindegebiet noch immer keinen Strom. In den nächsten Stunden und vielleicht Tagen müssen wir noch auf die Stromversorgung warten", erklärt Ofner. Auch ein Katastrophenzug vom Bezirksfeuerwehrkommando und Pioniere des Bundesheeres sind im Einsatz. Ebenso ist der Handyempfang in Hüttenberg nur punktuell.

Die Gemeinde Hüttenberg hat das Unwetter besonders schwer getroffen
Die Gemeinde Hüttenberg hat das Unwetter besonders schwer getroffen © Facebook/Ofner

2000 Haushalte im Bezirk ohne Strom

In Kärnten sind derzeit 3000 Haushalte ohne Strom, 2000 Haushalte waren am Freitagnachmittag (Stand 15.30 Uhr) im Bezirk St. Veit betroffen. "Unsere Mitarbeiter und Monteure arbeiten mit Hochdruck an der Behebung der Schäden. Betroffen sind Metnitz, Gurktal, Ingolsthal. Der Hotspot ist aber Hüttenberg. Monteure haben extra ihren Urlaub unterbrochen und stehen im Einsatz. Auch die Kollegen aus der Steiermark haben gesagt, auf ihrer Seite gibt es erhebliche Schäden", sagt Robert Schmaranz, Leiter der Netzführung von Kärnten Netz GmbH. "In Hüttenberg mussten wir mit dem Hubschrauber die Lage erkunden. Die Schäden sind dort so massiv. Wir werden noch Zeit brauchen, um die Stromversorgung wiederherzustellen."

An den Behebungen wird mit Hochdruck gearbeitet. "Wir werden heute viele Haushalte wieder mit Strom versorgen. Aber ich kann nicht versprechen, dass wir heute alle Behebungen schaffen. Wir bitten die Leute um Verständnis", fügt Schmaranz an.

Im Bezirk wurden mehrere Dächer abgetragen
Im Bezirk wurden mehrere Dächer abgetragen © KK/BFK 08