Bis Ende 2016 soll in Kärnten ein Integrationsleitbild erstellt werden, am Dienstagabend fand dazu die erste Informationsveranstaltung in St. Veit statt. Am Podium diskutierten Gabriella Lesjak (Geschäftsführerin des BÜM), der St. Veiter Bürgermeister Gerhard Mock, Isabella Penz von den Kärntner Volkshochschulen sowie Wolfgang Weberitsch vom Jugendzentrum St. Veit. Obwohl Nadine Ruthardt, Projektbetreuerin des Landes Kärnten, anfangs betonte, dass sich das Leitbild nicht ausschließlich mit der Asylfrage befasse, drehte sich die Diskussion angesichts der akutellen Flüchtlingsströme hauptsächlich um die unmittelbaren Herausforderung im Bezirk.
„Wichtig, aber zwei Jahre zu spät“, befand Mock den zu erarbeiteten Masterplan angesichts der Beschlussfassung des Leitbildes im Jahr 2013. Das Flüchtlingsproblem wäre laut ihm „schon längst gelöst, wenn man die Bürgermeister einbinden würde, man brauche jetzt Lösungen“.

Überlastung

Lesjak sprach von einer Überlastung in den Kindergärten und vermehrten Ansuchen um Ausnahmegenehmigungen, aber auch von einer gelungenen gelebten Integration. Diese konnte auch Weberitsch im Jugendzentrum bisher täglich beobachten. Der Nachweis über die Kenntnis der deutschen Sprache müsse weiterhin verpflichtend sein, betonte Penz hinsichtlich der künftigen Herausforderungen im Zusammenleben. Mock kritisierte das System: „Wir werden in der Bürokratie ersticken, wenn wir so weitermachen.“ Die Asylwerber wie in der Zeltstadt Krumfelden wegzusperren, habe mit Integration nichts zu tun.

Spenden-Stopp

Eine Welle der Hilfsbereitschaft hat unterdessen dafür gesorgt, dass die Lager in Krumfelden mit Hilfsgütern prall gefüllt sind. Deshalb wird gebeten, vorerst keine Spenden mehr zur Zeltstadt zu bringen. Bei Bedarf wird zu weiteren Spenden aufgerufen.