Österreich ist ein Land mit guten Chancen und Möglichkeiten. Meinungsfreiheit gilt als Menschenrecht und ist ein Grundrecht im österreichischen Rechtssystem. Dementsprechend sind „Zielkonkurrenz“ und Meinungsverschiedenheiten zwischen verschiedenen Gruppierungen ein normales Resultat.

Deshalb können sich Jugendliche in diversen Organisationen selbst verantworten. Neben Jugendverbänden, die den Parteien direkt unterstellt sind, haben speziell Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fraktionen und dem Schülerparlament beizutreten. Das Schülerparlament Kärntens genießt bundesweit ein Alleinstellungsmerkmal, denn es ist gesetzlich verankert und tagt zweimal pro Jahr im Landtag.

„Oft nicht richtig ernst genommen“

Es existieren bundesweit viele Organisationen für Jugendliche. Manche davon sind eng mit Parteien verbunden, was sich auch in deren Programmen widerspiegelt. Die SPÖ unterstützt die AKS (Aktion kritischer Schüler), die FPÖ die FS (Freie Schüler Kärnten). Ebenfalls können auch die verschiedensten Themen an die Schülerunion Kärnten, die größte Organisation, herangetragen werden. Aber werden die Schüler und Schülervertreter von der Politik überhaupt gehört? Fraktionen des Schülerparlaments wurden zu diesem Thema befragt – mit durchaus unterschiedlichen Antworten.

Maya Rischawy, Landesvorsitzende der AKS, meint: „Jugendliche werden, was Politik angeht, oftmals nicht richtig ernst genommen.“ Auch Florian Lanner, Landesobmann der Freien Schüler Kärnten, antwortete ähnlich auf diese Frage: „In der Politik wird vor den Wahlen immer viel versprochen – an der Umsetzung scheitert es dann aber.“ Außer der Schülerunion fühlen sich die anderen Fraktionen wenig beachtet und wollen mehr Veränderung, vor allem im Bereich der Landespolitik. Allgemein lässt sich sagen, dass der Großteil der befragten Schülervertreter eher unzufrieden mit dem Angebot der Politik ist.

Umfrage unter Schülern

Was aber würden sie sich wünschen? „Die häufigsten Forderungen sind das Einführen von mehr Freigegenständen, Talentförderung und eine bessere Infrastruktur für Schulen“, sagt Marie-Christin Mossegger, Obfrau der Schülerunion Kärnten. Auch laut der AKS gäbe es in diesem Bereich Mängel, während die Freien Schüler Kärntens alte Traditionen wiederbeleben wollen.

Und wie schaut es bei den Schülern selbst aus? Im Rahmen einer Umfrage in der Handelsakademie Althofen wurde festgestellt, dass die meisten Schülerinnen und Schüler derzeit nicht zufrieden mit dem Angebot von Politik für die Schulen sind. Viele sind der Meinung, dass nur wenig für Schüler und Jugendliche getan wird. Weiters wird bemängelt, dass es eine Reform des Schulsystems geben sollte. „Mit der Zeit hat sich vieles verändert und angepasst, außer das Schulsystem, das bleibt schon seit vielen Jahren ziemlich gleich“, sagte etwa einer der befragten Schüler.