Es ist nur ein Katzensprung vom Jufa-Hotel in Knappenberg zum Tibetzentrum. Mit Unterstützung des 14. Dalai Lamas wurde dieses einzigartige Bildungshaus 2008 im kleinen Bergwerksort gegründet. „Lange vor der Eröffnung des Jufa-Hotels im Jahr 2014“, heißt es in einer Aussendung. Dennoch hat das Tibetzentrum mit seinen Seminaren über Buddhismus, Mediation und Co. von der Hotelansiedlung der Jufa-Gruppe profitiert.

Das kurzfristige Ende für den Standort Knappenberg stelle das Bildungshaus und die gesamte Region nun vor eine große Herausforderung: „Die Schließung des Jufa-Hotels, zusammen mit der bereits erfolgten Schließung mehrerer Gasthäuser und des lokalen Lebensmittelgeschäfts, wirft auch Fragen bezüglich der Zukunft des Tibetzentrums auf“, geben sich die Verantwortlichen des Instituts in einer Presseaussendung besorgt. Die Karte des Schwarzen Peters wolle man sich aber nicht zuschieben lassen.

So habe man entgegen der Äußerungen von Jufa sehr wohl Besucherinnen und Besucher für den Hotelbetrieb „beigesteuert“. Das würden auch die jährlich ans Land Kärnten übermittelten Zahlen zeigen: „Zwischen 2014 und Ende 2022 haben etwa 25.000 Teilnehmer an den Programmen unseres Bildungszentrums teilgenommen. Somit haben wir Tausende Übernachtungen in der Region ermöglicht“, heißt es in der Aussendung. Damit habe man dem Jufa und kleineren Betrieben auch Umsatz eingebracht.

Preissteigerung

Dass man als Partner nicht genügen Gäste gebracht hätte, sei deshalb falsch. Vielmehr vermutet man im Tibetzentrum den Grund für die Schließung des Jufa-Hotels am Standort Kappenberg woanders: „Die Landesregierung hatte in der Vergangenheit beträchtliche Investitionen in die Infrastruktur des Jufa-Hotels getätigt, um die Region zu unterstützen. Anfänglich führte dies zu positiven Ergebnissen und die Preise des Hotels waren für ein Bergdorf wie Knappenberg angemessen. Jedoch wurden in jüngerer Zeit die Preise deutlich erhöht. Das hat potenzielle Besucher abgeschreckt.“ Jufa weist darauf hin, dass „die Zimmerpreise für Gäste im Zusammenhang mit dem Tibetzentrum bei 69 Euro mit Frühstück im Einzelzimmer lagen und sich an den für die Region üblichen Preise orientieren.“ 

Der Direktor des Tibetzentrums habe in dieser Angelegenheit bereits mehrere Gespräche mit der Hotelleitung und dem Bürgermeister von Hüttenberg, Josef Ofner (FPÖ), geführt und eine Preissenkung vorgeschlagen. „Jedoch ohne signifikante Ergebnisse.“

Man hoffe nun, auf eine „sinnvolle“ Weiterführung des Hotels nach „klarem Plan“.