Die Landespolizeidirektion veröffentlichte ihre Anzeigenstatistik für das Jahr 2023. Die Zahl der Anzeigen in Osttirol ist im Vergleich zum Jahr 2022 um 124 auf 1773 gemeldete Delikte gestiegen, das entspricht einem Plus von 7,5 Prozent. 61,8 Prozent der angezeigten Straftaten konnten im Bezirk Lienz geklärt werden. Die strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben nehmen von 387 Delikten im Jahr 2022 auf 385 Delikte im Jahr 2023 um 0,5 Prozent ab. Im Bereich der Körperverletzungen gab es einen Rückgang von 161 Delikten im Jahr 2022 auf gesamt 155 Delikte (minus 3,9 Prozent) im Jahr 2023. Dieser Wert entspricht in etwa dem Jahr 2016 (157 Delikte) und zeigt einen gegenläufigen Trend im Tirol weiten Vergleich, der ein Plus von 9,5 Prozent ergibt.

Die Anzahl der Nötigungen stieg von 30 auf 31 Delikte. Die gefährlichen Drohungen verzeichneten in den Vergleichsjahren einen Rückgang von 69 (2022) auf 45 Fälle (2023). Die strafbaren Handlungen gegen die sexuelle Integrität sind von 25 (2022) auf 42 Delikte (2023) gestiegen. Die Aufklärungsquote beträgt 95,2 Prozent. Strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen nehmen von 805 strafbaren Handlungen im Jahr 2022 auf 863 Delikte im Jahr 2023, somit um 7,2 Prozent, zu.

Leichter Anstieg bei Einbruchsdiebstählen

Die Zahl der Einbruchsdiebstähle (ED) in Wohnhäuser stieg von fünf (2022) auf sieben Fälle im Jahr 2023. Die Zahl von Einbruchsdiebstählen in Keller sank von 15 auf elf angezeigte Delikte. Die Zahl der leichten Sachbeschädigungen sank von 185 Fällen auf 177 Delikte, was einem Rückgang von 4,3 Prozent entspricht. Die Anzahl der schweren Sachbeschädigungen stieg von fünf auf neun Delikte im Vergleichszeitraum.

Die Anzahl der angezeigten Delikte nach dem Suchtmittelgesetz stieg von 152 Fällen im Jahr 2022 auf 209 im Folgejahr. Der Anstieg beträgt somit 37,5 Prozent. 2023 wurden im Bereich des Internetbetrugs 193 Delikte angezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 60,8 Prozent, denn 2022 waren es 120 Delikte. Die Aufklärungsquote betrug 35,8 Prozent. Im Bereich Cybercrime im engeren Sinne (unter anderem Money Mules, das sind Personen, die im Internet rekrutiert werden und sich durch die Weiterleitung illegaler Gelder der Geldwäscherei schuldig machen) konnte eine Steigerung von 51 auf 52 Delikte registriert werden. Fälle von Erpressung im Internet sanken von 31 Delikten im Jahr 2022 auf 23 im Jahr 2023.

Ansprechpartner bei häuslicher Gewalt

Bezirkspolizeikommandant Michael Jaufer zieht Resümee: „Insgesamt hat sich gezeigt, dass die Schwerpunktthemen richtig gesetzt wurden. Mit Blick auf die Steigerungen der Delikte mit der Tatörtlichkeit Internet, steht auf jeder Dienststelle im Bezirk Lienz ein IT- Spezialist für qualitativ hochwertige Ermittlungsmaßnahmen zur Verfügung.“

Bezirkspolizeikommandant Michael Jaufer
Bezirkspolizeikommandant Michael Jaufer © Lpd Tirol

Aus Sicht des Bezirkspolizeikommandos Lienz werden 2024 insbesondere begleitende Maßnahmen im Präventionsbereich Cybercrime in den Fokus gerückt. Es bleibt eine wichtige Aufgabe, dass Jugendkriminalität durch gezielte Präventions- und Kooperationsmaßnahmen, insbesondere auch im Bereich der Suchtmittelkonsumation, eingedämmt wird. Eine möglichst effiziente Gestaltung der Präsenz von Polizeistreifen im öffentlichen Raum zu Präventionszwecken und zwecks Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls wird auch dieses Jahr angestrebt . Es wird am Bezirkspolizeikommando Lienz sichergestellt, dass im Bereich Gewalt in der Privatsphäre kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen, welche Opfer insbesondere auch in Zusammenarbeit mit Opferschutzeinrichtungen unterstützen können.