Reden wir darüber, was Tausende Menschen, die jede Woche auf das Messegelände kommen, bewegt: Wird der KAC in dieser Saison Meister?
Erich Hallegger: Er hat Chancen, der Geist in der Mannschaft ist ein guter! Wir leisten unseren Beitrag, damit das Team professionell arbeiten kann und das Umfeld passt.

Das passt nur, während sich die Spieler umziehen, für Zuschauer ist die Halle eine Zumutung.
Wir haben viel verbessert, alleine im letzten Jahr wurden 800.000 Euro investiert, etwa in das Licht. Jetzt fehlen neue Banden. Man überlegt auch, die Stehplätze näher ans Eis zu bringen. Eine völlig neue Halle, die man an den Zubau anschließen könnte, würde 35 Millionen Euro kosten. Aber es gibt auch einige – zugegeben wenige – Argumente für die alte Halle. Sie hat einfach Flair.

Mit der Debatte um eine neue Eishalle sind wir in der Diskussion über die Verlegung der Messe.
Schauen wir erst auf die Zahlen. Unser Geschäft besteht zu zwei Dritteln aus Messen, der Rest sind Gastveranstaltungen, von denen wir 200 im Jahr haben, das Eissportzentrum und neuerdings Parken. Das sorgt für schwarze Zahlen, was kaum eine Messe im deutschsprachigen Raum schafft. Die Debatte um die Verlegung hatten wir schon im Bürgermeisterwahlkampf in den 1990ern. Damals ließen wir Experten die Sache prüfen und man entschied sich für die Stadtnähe, weil sie Vorteile hat. Wir bringen 3500 Top-Firmen nach Klagenfurt, sorgen für bis zu 600.000 Besucher pro Jahr in der Stadt, die auch außerhalb der Messe eine Frequenz bringen. Jeder Euro, der auf der Messe umgesetzt wird löst sieben weitere aus – macht 50 Millionen Euro Umwegrentabilität. Und weil wir seit den 1990er Jahren gut 50 Millionen Euro investiert haben, sind wir auch konkurrenzfähig.
Das ist die Perspektive der Messe. Aber ist es aus stadtplanerischer Sicht nicht Frevel, zehn Hektar Mitten in der Landeshauptstadt zu haben, die dann doch über weite Strecken des Jahres nicht genützt werden?
Keine Frage, die Idee, die Investor Franz Peter Orasch hat, die Messe an den Flughafen zu verlegen, ist faszinierend, visionär. Er will dort drei Hallen mit je 10.000 Quadratmetern bauen, ich kenne die Pläne. Aber es muss dann auch klar gesagt werden: Wirtschaftlich ist eine Messe dort nicht zu führen. Man kann sagen: Das akzeptieren wir. Aber was macht man dann hier in der Stadt? Das Eissportzentrum geht nicht weg, da wurden gerade 5,3 Millionen Euro investiert.

Synergien mit dem Flughafen sehen Sie nicht?
Parkhaus, Hotel, ja klar. Aber was wird aus der Holzmesse, die ein Aushängeschild ist, die aber zu 50 Prozent auf dem Freigelände stattfindet? Die ließe sich dort nicht umsetzen. Hier können die Besucher mit der Bahn kommen. Aber natürlich weiß ich um die Begehrlichkeiten auf den Grund, deshalb haben wir uns etwas überlegt. Wir würden auf dem Schotterparkplatz im Norden gerne ein Parkhaus errichten, dann hätten wir die gleiche Anzahl an Parkplätzen, könnten aber 7000 Quadratmeter nutzen. Weitere 3000 Quadratmeter könnten wir mit dem Auflassen des Fertighaus-Parks freibekommen, der ist nicht überlebenswichtig. Mit diesem Hektar könnte man schon viel machen.

Auf diesem Parkplatz wollte die Hypo ihre Österreich-Zentrale bauen.
Gott sei Dank hat sie es nicht! Die Bauverhandlung war abgeschlossen, die Ausschreibung ist erfolgt. Man stelle sich vor, die Hypo wäre drei Monate später hopsgegangen, dann hätten wir dort einen Rohbau gehabt und der Grund wäre für Stadt und Messe verloren gewesen.
Wann wird das Thema der Verlegung zum Flughafen geklärt?
Sehr rasch. Es wird noch im Dezember einen Termin zwischen Stadt, Orasch und Messe geben. Die Situation verunsichert ja auch Aussteller, Investitionen werden verschoben. Ich glaube, dass die Stadt in Richtung dieses Standorts tendiert, aber es muss so argumentiert sein, dass das jeder Bürger versteht.

Klagenfurt hat weder eine Kongress- noch eine Konzerthalle.
Für beides haben wir Konzepte. Die Kongresshalle wird in den nächsten Jahren angegangen, Kostenpunkt: sieben Millionen Euro. Wir brauchen aber keine neuen Hallen, sondern eine Verbesserung der bestehenden und einen eigenen Eingang, damit man unabhängig von der Messe etwas veranstalten kann.

Hat der Vergnügungspark noch Zukunft?
Wir überdenken vieles. Der Vergnügungspark liefert einen Deckungsbeitrag, aber Neuerungen gibt es kaum. Wir denken hier in Richtung Familien-Erlebnis, für junge Leute haben wir die Games Convention. Aber auch das Thema Hochtechnologie beschäftigt uns – als Messe-Thema. Unser stellvertretender Aufsichtsratschef Hans Schönegger ist da tief vernetzt, aber wir können nicht viel mehr als den Raum zur Verfügung stellen. Messen an sich haben Zukunft – wenn man zulässt, dass sie sich entwickeln.

Was werden Sie in der Pension machen?
Wandern, ich habe viele Enkel und mein Sohn lässt mich am Bauernhof mitarbeiten.