Vertreter aller im Landtag vertretenen Parteien haben ihr „Ja“ zum Hubschauberstützpunkt des Bundesheers am Klagenfurter Flughafen bereits deponiert. Im Verteidigungsministerium stehen die Vorzeichen dennoch auf Schließung. „So schnell wie möglich“ hat der Generalstab in einer Analyse festgehalten. Jetzt sind nach Recherchen der Kleinen Zeitung Zahlen durchgesickert. So belaufen sich die Betriebskosten für den „Heliport“ auf rund 40.000 Euro pro Jahr. Das Betriebsgebäude samt Hangar wurde erst 2011 vollständig genutzt – errichtet von und auf dem Grund der Flughafen-Betriebsgesellschaft im Abtausch für die heereseigenen Gebäude und das Grundstück der ehemaligen Johnkaserne im Westen des Flughafenareals. Die in Klagenfurt stationierte „Allouette III“ soll soll nach Aigen im Ennstal verlegt werden. „Eine betriebsstunde der Maschine schlägt mit rund 3000 Euro zu Buche.“

Die Flugzeit von Aigen nach Spittal beträgt eine dreiviertel Stunde in eine Richtung“, schildert ein Insider. Diese Destination kann aber nur bei gutem Flugwetter gewählt werden. Bei schlechtem Wetter fliegen Hubschrauber vom Stützpunkt Hörsching über Sieggraben im Burgenland nach Klagenfurt, müssen hier nach drei Stunden aufgetankt werden und können erst dann in den Einsatz wie zuletzt bei den Waldbränden im Bezirk Spittal gehen. Im Schnitt flogen die Heerespiloten zuletzt täglich zehn Stunden Löschwasser mit den 500 Liter Behältern ins alpine Waldbrandgebiet um möglichst den unverzichtbaren Schutzwald zu retten. Fünf Minuten dauert eine Rotation. Für 56 beim Kärntner Landesfeuerwehrverband eingemeldeten Flughelfer würde das „Aus“ des Klagenfurter Heeres-Heli-Stützpunktes einen doppelten Schlag bedeuten. „Wir verlieren nicht nur ein kurzfristig abrufbares hocheffizientes Einsatzmittel, sondern müssen auch unsere gesamte Aus- und Weiterbildung überdenken!“

Einsatzbereitschaft herrscht in Aigen von 7.30 Uhr bis 16 Uhr an Wochentagen. Die Klagenfurter „Allouette“ war, auch wenn in dienstfreier Zeit angefordert, in zweieinhalb Stunden samt Crew im Einsatzgebiet. „Es macht einen Unterschied, ob jemand einen toten Baum löscht oder die Heimat schützt“, heißt es.