Zu Hause gab es eine Hitzewelle, als Erika Schinegger am 8. August 1966 in Portillo (Chile) sich auf den Weg zum Start zur alpinen Weltmeisterschaft in der Abfahrt machte. Die damals 18-Jährige von einem Bauernhof in Agsdorf bei St. Urban im Bezirk Feldkirchen galt als krasse Außenseiterin. Doch das interessierte das Mädel aus Kärnten gar nicht. „Es war mir wurscht, weil ich nur gut fahren wollte. An eine Platzierung dachte ich nie“, erinnert sich der heute 68-jährige Erik, der seit 12. Juni 1968 ein Mann ist. Um 17.15 Uhr MEZ stieß sich Schinegger vom Start ab und hatte am Ende eine Sekunde Vorsprung auf die große Goldfavoritin Marielle Goitschel (FRA). Mit dem Triumph sorgte er für die einzige Goldmedaille des ÖSV. Und die sollte sein Leben nachhaltig verändern.