Am 21. März ist der Welt-Down-Syndrom-Tag, das wissen viele. Es ist aber auch der österreichische Vorlesetag, das wissen wenige. „Wir wollten einen Weg finden und diese beiden Tage miteinander verbinden. Es kam uns dann die Idee, wir könnten doch eine Geschichte über ein Kind mit Down-Syndrom verfassen“, erklärt Ines Jordan-Zaiser von der Elterninitiative für Kinder mit Trisomie 21 in Kärnten. Entstanden ist die Geschichte „Nora kommt in die Schule“, ein Büchlein mit 28 Seiten. Die Geschichte kann kostenlos heruntergeladen und in allen Schulen in Kärnten vorgelesen werden.

„Entstanden ist die Idee schon im Dezember. Wir überlegten uns eine Geschichte, welche für Kinder interessant sein könnte und das Down-Syndrom aufgreift und erklärt“, sagt Jordan-Zaiser, die gemeinsam mit Katharina Renner-Martin und Cornelia Schweiger die Geschichte geschrieben hat. „Sigrid Witasek, ebenfalls von der Initiative, hat dann in der Volksschule Feldkirchen angefragt, ob es eine Möglichkeit gibt, das Projekt künstlerisch zu unterstützen.“ Zwei Kinder mit Down-Syndrom besuchen derzeit die Volksschule Feldkirchen: Justina Sima-Witasek, Tochter von Sigrid Witasek, und Florian Jordan-Zaiser, der Sohn von Ines Jordan-Zaiser. „Die Unterstützung der Volksschule kam sofort.“

Momente und Erfahrungen aus dem echten Leben sind in die Geschichte eingeflossen. „Einiges haben wir von unserem Alltag mit unseren Kindern übernommen“, schmunzelt Jordan-Zaiser. Auf das Endergebnis ist man vor allem eines – stolz. „Als wir das gedruckte Büchlein in der Hand hielten, waren wir sehr glücklich und konnten es beinahe nicht glauben.“

13 kleine Künstlerinnen und Künstler haben die Bilder für die Geschichte gezeichnet
13 kleine Künstlerinnen und Künstler haben die Bilder für die Geschichte gezeichnet © Weichselbraun Helmuth

Große Begeisterung und Unterstützung fand das Projekt in der Volksschule. Federführend dahinter stehen Direktorin Barbara Kullnig und Lehrerin Celine Lippitsch. „Die Bilder zu der Geschichte wurden von unseren Schülerinnen und Schülern gezeichnet. 13 Kinder waren an der Umsetzung beteiligt“, erklärt Lippitsch. Rund vier Wochen haben die Kinder gemeinsam an dem Projekt gearbeitet. „Man hat wirklich gespürt, mit wie viel Leidenschaft die Kinder dabei sind.“ Verwendet wurden Bleistifte, sowie Bunt- und Filzstifte.

„Vielleicht bekommt Nora nächstes Jahr eine zweite Auflage und es gibt eine neue Geschichte. Ich wäre dafür und wir stehen voll dahinter“, betont die Direktorin. Auch die Elterninitiative wäre dafür. „Ob es sich ausgeht und wie wir das machen, wird sich noch zeigen“, betont Jordan-Zaiser.