Im vergangenen Jahr schieden sich in Gnesau die Geister. Zur Erinnerung: Das Unternehmen „EcoWind“ plant, einen Windpark in der Gemeinde zu errichten. Konkret geht es um 17 geplante Windräder. Fünf sollen auf der „Lichteben“ und zwölf auf der „Schön“ errichtet werden. Bevor Windräder aufgestellt werden, muss ein Jahr lang Wind gemessen werden. Schon im Herbst fand eine Begehung für die Aufstellung eines Windmessmastes statt, den man noch 2023 aufstellen wollte, doch daraus wurde nichts.

„Wir erhalten in den nächsten drei Wochen den Bescheid. Sobald es die Witterung zulässt, wird der Messmast aufgestellt“, erklärt Franz Dorner, Initiator der geplanten Windräder. Dorner rechnet mit einer Aufstellung des Masts im Mai. Der erste Mast soll auf der „Schön“ stehen, nach weiteren Genehmigungen soll sich im Sommer ein zweiter dazugesellen. Der dritte soll auf der „Lichteben“ aufgestellt werden. „Wir haben mittlerweile eruiert, dass wir für die Aufstellung nur die Wege in Gnesau nutzen werden und nicht in eine andere Gemeinde ausweichen müssen.“ Der Windmessmast ist rund 100 Meter hoch und wird mit 16 Seilen abgespannt.

Aufstellung eines Windmessmasts am Bärofen
Aufstellung eines Windmessmasts am Bärofen © KK/Dorner

Realisierung bis 2028

„Wir hoffen dann, dass der Baubeschluss Ende 2025 genehmigt wird. Von 2026 bis 2028 wollen wir dann das Projekt realisieren“, erklärt Dorner. Neben der Windmessung wird auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. „Wir werden uns daran gewöhnen müssen, unsere Energieerzeugung im Landschaftsbild zu sehen“, betont Dorner und macht zugleich auf den steigenden Energieverbrauch aufmerksam.

Was Dorner noch beschäftigt: Die Gemeinde hat das Angebot für die finanzielle Unterstützung bei Windrädern noch nicht angenommen. Gnesau würde pro Megawatt installierter Leistung eine finanzielle Abgeltung von 2000 Euro von der Firma „EcoWind“ bekommen. Die geplanten Windräder würden rund 75 Megawatt Strom liefern. Macht 150.000 Euro im Jahr, die sozialen Zwecken zugutekommen sollen.

„Die Messungen laufen über die Behörden, das hat mit uns als Gemeinde nichts zu tun“, erklärt Bürgermeister Erich Stampfer (ÖVP). Einen geplanten Beitritt zum Biosphärenpark Nockberge sieht Stampfer derzeit nicht. „Damit wollte man die Windräder verhindern. Jedoch wurde uns klargemacht, dass eine Aufstellung von Windrädern bei Randzonen vielleicht doch möglich wäre und somit war das Thema vom Tisch“, erklärt Stampfer. Was jedoch für die Gemeinden Gnesau, Sirnitz, Himmelberg und Steuerberg interessant wäre, ist das Thema Wasserkraft. Laut Stampfer wurde eine Machbarkeitsstudie vor Kurzem in Auftrag gegeben.