Illegale Müllablagerungen sind an der Küste von Friaul-Julisch Venetien enorm gestiegen. Das besagt der Bericht "Mare Monstrum", den die italienische Umweltorganisation Legambiente jetzt herausgegeben hat. Die Problematik betreffe die Küste, bewirtschaftete Strände seien ausgenommen. Verglichen wurden die Anzeigen von Hafenbehörden und Polizei zu illegalen Ablagerungen in den Jahren 2021 und 2022. Das Ergebnis: Im Vorjahr wurden 1146 Vergehen in Friaul-Julisch Venetien angezeigt. Im Jahr davor waren es 651. Laut der Friauler Tageszeitung "Messaggero Veneto" könnten dafür auch umfassendere Kontrollen verantwortlich sein.

In ganz Italien stiegen die angezeigten illegalen Entsorgungsvergehen: 2022 wurden 63.974 Vergehen angezeigt und im Jahr davor 55.020. Spitzenreiter bleiben nach wie vor die traditionellen von den Mafias untergrabenen Regionen im Süden, nämlich an erster Stelle Kampanien, Apulien, Sizilien, gefolgt vom Latium und Kalabrien. Vor allem Zement lande im Zuge von Hausbauarbeiten gerne heimlich an der Meeresküste. Aber auch alte Autoreifen werden häufig aus dem Wasser gefischt. Alte Abwasserkanäle und mangelhafte Kläranlagen sorgen zusätzlich für Probleme. 

In Friaul-Julisch Venetien gelten die ins Meer mündenden Flüsse Isonzo und Stella als besonders problematisch. Strategien zur Verbesserung der Situation sollen bei einer Tagung im Oktober in Triest diskutiert werden.