Rund 20.000 Österreicher waren über das Pfingstwochenende nach Lignano Sabbiadoro gereist, um dort "Tutto Gas" zu geben. Damit ist das Feiern auf den Stränden und Straßen des Adriaortes sowie der übermäßige Konsum von Alkohol gemeint. Die ersten zwei Partynächte sind entgegen den Befürchtungen ohne größere Zwischenfälle verlaufen. Im Messaggero Veneto war von "zurückhaltenden Exzessen dank der Anwesenheit von 50 Sicherheitskräften" die Rede. Der Kommandant der örtlichen Polizei von Lignano, Alessandro Bortolussi, zeigte sich zufrieden. "Es gab ein paar Auswüchse", sagte er gegenüber Telefriuli, "und einige Beschwerden wegen lauter Musik. Aber das sind unvermeidliche Dinge, wenn man die Ausgelassenheit der jungen Leute und die große Zahl von Touristen bedenkt."

Wer sonntags kurz vor Sonnenaufgang über die Piazza della Fontana, einen der Party-Hotspots, spaziert, wird zwar mit unzähligen herumliegenden Plastikbechern und Pizzaschachteln sowie üblen Gerüchen konfrontiert, Betrunkene sind aber kaum zu sehen. Clarissa und Mila von der Shaker Bar haben die Spuren der Partynacht vor und in ihrem Lokal beseitigt. "Es war viel los. Ich habe noch nie so viele Leute auf einem Haufen gesehen", sagt Clarissa. Neben Schuhen, Uhren oder Handys hätten die Gäste auch einiges an Geld verloren.

Drogenspürhunde im Einsatz

Bei Polizeikontrollen mit Spürhunden wurden kleinere Mengen Haschisch beschlagnahmt, berichteten die Behörden. 18 Personen wurden aus verschiedenen Gründen medizinisch versorgt. Rettungswagen standen zum Einsatz bereit. Es gab einige Anzeigen wegen Trunkenheit. Die lokalen Sicherheitsbeamten wurden von zwei Kollegen aus Villach und zwei weiteren Südtiroler Polizisten unterstützt.

Kellnerin Clarissa entsorgt am Sonntagmorgen die Reste der vergangenen Nacht
Kellnerin Clarissa entsorgt am Sonntagmorgen die Reste der vergangenen Nacht © Marie-Theres Jud

Rätsel um zwei Meter tiefes Loch gelöst

Am Samstag wurde der Strand gestürmt, der Zugang wurde nachtsüber geschlossen. Kurz vor 5 Uhr früh sind die Reste der Partynacht verschwunden. Ein rund zwei Meter tiefes Loch im Sand, das Partytouristen am Vortag gegraben hatten, ist verschlossen.

In der Nacht wurde das Loch von Strandarbeitern geschlossen
In der Nacht wurde das Loch von Strandarbeitern geschlossen © Marie-Theres Jud

Ein paar Betrunkene schlafen auf den Liegestühlen ihren Rausch aus. So mancher campiert, mangels Hotelzimmer, im offenen Kofferraum seines Autos. Hotels, Ferienwohnungen und Campingplätze sind seit Langem ausgebucht.

Morgen reisen die meisten Urlauber ab. Es drohen Staus.