Unterwasserforschungen an der versunkenen neolithischen Stätte Soline auf der kroatischen Insel Korčula brachten einen Sensationsfund hervor, der selbst die erfahrenen Archäologen überraschte. Unter einer dicken Schicht von Meeresschlamm wurde eine perfekt erhaltene Straße entdeckt, die einst die versunkene prähistorische Siedlung mit der Küste der Insel Korčula verband.

Drohnenaufnahmen der versunkenen Stadt und der Straße
Drohnenaufnahmen der versunkenen Stadt und der Straße © KK/Universität Zadar

Dabei handelt es sich um eine Konstruktion aus sorgfältig gestapelten und aneinandergereihten Steinplatten, die eine vier Meter breite Bahn bilden. Die Straße war das Bindeglied der von der Danilo-Hvar-Kultur künstlich angelegten Insel mit der Küste von Korčula. Durch den Schlamm wurde sie für Jahrtausende konserviert und blieb bis heute erstaunlich gut erhalten. Mit der Radiokarbonanalyse wurden gefundene Holzüberreste untersucht und die Entstehung der Siedlung sowie der Straße auf 4900 vor Christus datiert: "Das heißt, bereits vor 7000 Jahren nutzten Menschen diese Straße", schreiben die Forscher der Universität Zadar auf Facebook.

Teamarbeit

Die Erforschung der Stätte ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mehrerer kroatischer Institute und Unternehmen. Unter Leitung der Universität Zadar waren die Museen von Dubrovnik, Kaštela und das Stadtmuseum Korčula sowie der Archäologie- und Fotodienstleister Kantharos und das Tauchzentrum Lumbard Blue an der Entdeckung beteiligt.

In der Bucht von Gradina wurde zweite Siedlung entdeckt
In der Bucht von Gradina wurde zweite Siedlung entdeckt © (c) IMAGO/Panthermedia (xbrchx via imago-images.de)

Zweite identische Siedlung

Gleichzeitig führten Archäologen der Universität Zadar auf der anderen Seite der Insel Landforschungen durch und sind auf nicht weniger Erstaunliches gestoßen. In der Nähe der Bucht Gradina bei Vela Luka entdeckte Forschungsleiter Igor Borzić ungewöhnliche Strukturen im Meer. Das Team, das zuvor am Standort Soline arbeitete, tauchte ab und in einer Tiefe von vier bis fünf Metern fand man eine zweite, fast identische Siedlung. Dort stießen die Archäologen außerdem auf Steinklingen, Steinäxte und diverse Opfergaben, wie die Universität Zadar schreibt.