Nach zwei Schießereien Anfang Mai, bei denen in Belgrad und Mladenovac 17 Personen getötet und weitere 21 verletzt wurden, haben die serbischen Behörden die Bevölkerung aufgerufen, illegale Waffen abzugeben. Bis 8. Juni kann man das noch straffrei bei jeder Polizeidienststelle im Land. 13.500 Waffen sind so seit 8. Mai in die Obhut der Exekutive gelangt, wie man am Sonntag bekannt gab. Dazu kommen 400.000 Stück Munition und 800 als Kriegsgerät eingestufte Waffen, darunter auch solche zur Panzerabwehr, Raketenwerfer und Handgranaten.

Ein regelrechtes Arsenal wanderte aus Privathaushalten zur Polizei
Ein regelrechtes Arsenal wanderte aus Privathaushalten zur Polizei © APA/AFP/Bunic

Nach den Vorfällen hatte es in Belgrad Demonstrationen gegen Gewalt gegeben. Laut Regierungsstellen gibt es in Serbien mehr als 700.000 legal erworbene Waffen, 300.000 davon sind Jagdgewehre. Die Zahl der illegalen will niemand schätzten. Der Schwarzmarkt blüht. Für die Zeit nach der Amnestie für illegale Waffenbesitzer hat Präsident Aleksandar Vučić strenge Strafen angekündigt.

Für die Schießerei in einer Belgrader Volksschule gilt ein 13-jähriger Schüler als verantwortlich, für jene in Mladenovac ein 21-jähriger Mann. Beide haben Waffen aus dem Besitz ihrer Väter benutzt.