Eine Gedenkfeier heizt in Italien die Diskussion um nicht gerade streng verfolgte Wiederbetätigungsgesetze an. Als aktueller Anlass diente ein alljährliches Gedenktreffen vor einigen Tagen in Rom. Dabei erhoben wieder zahlreiche Personen den rechten Arm zum „Saluto Romano“ (dem Hitlergruß zu Ehren des faschistischen Diktators Benito Mussolini) und teilten all das auf sozialen Medien.

Nach der landesweiten Aufregung baute eine Raststation in Kärntens italienischer Nachbarregion Friaul-Julisch Venetien jetzt in einer Bar, die Teil der Raststation ist, ganz schnell den dort aufgebauten Stand mit Mussolini-Devotionalien ab. Unter anderem wurde dort der „Historische Kalender 2024“ mit dem Bild des „Duce“ („Führer“) vor der italienischen Flagge Grün-Weiß-Rot angeboten. Eine Flagge war ebenso im Repertoire, wie dunkle Mini-Büsten. „Bitte nicht berühren. Wenden Sie sich ans Personal“, stand über den feilgebotenen Devotionalien.

Laut der Friauler Tageszeitung „Messaggero Veneto“ haben sich einige Leser über die in der Tankstellenbar zur Schau gestellten Artikel beschwert. Sie steht bei einem Kreisverkehr, der in Fiume Veneto zur Autobahn A28 in Richtung Lignano, Bibione, Caorle und Jesolo führt. In einer Gegend also, die immer wieder viele Touristen passieren. Auf Nachfrage habe der Barbetreiber, erzählt, einige wenige hätten ihm bisher gesagt „er solle sich was schämen“. Er stamme aus Albanien und habe dort den Kommunismus erlebt. Das Geschäft sei gut gegangen, Tendenz steigend. Es seien sogar Käufer aus Catania und Bozen gekommen. Nach Auskunft des „Messaggero Veneto“ hätten die Tankstellenbetreiber das umstrittene Sortiment innerhalb von 24 Stunden entfernen lassen. Man distanziere sich von der selbstständig durch den Barbetreiber durchgeführten Verkaufsaktion.