"Ich bin mir sicher, dass Rita Opfer eines Verbrechens wurde", sagt Boglarka Ban-Gagyi. Am 4. September 2013 ist ihre Schwester Rita in Heiligenblut spurlos verschwunden. "Seitdem wissen wir nichts über sie", sagt ihre Schwester im Interview für die ServusTV-Sendung "Fahndung Österreich".

Die Ungarin Rita Monika Ban-Gagyi arbeitete in einem Hotel in Heiligenblut. Am Tag ihres Verschwindens verließ die damals 40-Jährige gegen Mittag die Personalunterkunft, weil sie angeblich wandern gehen wollte. Rita liebte die Berge und verbrachte jede freie Minute in der Natur. Sie galt als eine erfahrene Wanderin, schwierigere Touren unternahm sie immer mit einem Bergführer.

Geben die Hoffnung nicht auf: Mutter Margit Ban-Gagyi und Ritas Schwester Boglarka
Geben die Hoffnung nicht auf: Mutter Margit Ban-Gagyi und Ritas Schwester Boglarka © Mabon Film


Was geschah, nachdem sie ihre Unterkunft verlassen hatte, ist bis heute rätselhaft. "Man kann nichts ausschließen, aber ein Unfall in den Bergen scheint am wahrscheinlichsten", sagt Gottlieb Türk, Leiter des Landeskriminalamtes Kärnten, der selbst an der Suche nach der Frau beteiligt war.

Wurde sie entführt?

Doch für die Familie ist die Unfallversion nicht schlüssig. Denn Rita hatte für eine Wanderung nicht die richtigen Schuhe an. "Sie trug keine Wanderschuhe, sondern nur normale Straßensandalen", sagt ihre Schwester. Das habe eine Überwachungskamera gezeigt. Und am Abend sei sie noch einmal im Dorf gesehen worden. Das letzte Signal von Ritas Handy konnte auf einen Umkreis von fünf Kilometern eingegrenzt werden. Die Familie fragt sich deshalb: Wurde Rita entführt? Hat sie im Ort jemanden getroffen, der sie später getötet hat?

Sogar Wahrsager im Einsatz

Nach dem Verschwinden der Frau wurden unzählige groß angelegte Suchaktionen mit Tauchern, Hubschraubern, Alpinpolizisten und Leichenspürhunden aus ganz Österreich durchgeführt. "Wir haben nichts unversucht gelassen und alle technischen Möglichkeiten eingesetzt", sagt Türk. Auch das Bundeskriminalamt wurde eingeschaltet. Ritas Freundeskreis und ihre Familie versuchen ebenfalls seit Jahren alles Menschenmögliche. Sie sind vor allem in den sozialen Medien aktiv. Auch Privatdetektive, Wahrsager und Wünschelrutengeher sind immer wieder in Heiligenblut unterwegs gewesen. Doch bis heute fehlt von der Frau jede Spur.

Spezialist für Vermisstenfälle: Chefinspektor Stefan Mayer vom Bundeskriminalamt
Spezialist für Vermisstenfälle: Chefinspektor Stefan Mayer vom Bundeskriminalamt © Mabon Film

"Rita war sehr menschenfreundlich, sie hat Kinder geliebt und arbeitete auch mehrere Jahre als Babysitterin in Frankfurt", erzählt ihre Mutter Margit Ban-Gagyi. "Sie hat fast auf der ganzen Welt Freundinnen." Für Familie und Freunde ist die Ungewissheit das Schlimmste. Mithilfe der ServusTV-Sendung "Fahndung Österreich" (Mittwoch, ab 20.15 Uhr) soll Ritas Schicksal endlich aufgeklärt werden. "Als eine Mutter mit gebrochenem Herzen möchte ich alle Zuschauer bitten, sich zu melden, wenn sie Hinweise, Gerüchte oder Angaben über meine Tochter Rita haben. Für uns ist sie unersetzlich", sagt Margit Ban-Gagyi.