In einigen Teilen Kärntens hat die Mähsaison für Landwirte schon begonnen, je nach Seehöhe und Standort steht sie kurz bevor. Für Rehkitze und Hirschkälber lauert dann der Tod in Form großer Traktoren und Mähdrescher, denn die Tiere flüchten nicht vor den lauten Maschinen, sie ducken sich noch tiefer ins hohe Gras – gerade, wenn sie auf ihre Mutter warten.

"Wir klären immer wieder auf, vor zwei Jahren haben wir auch die Kitzretter unter die Bauern gebracht, die am Traktor oder Mähwerk angebracht werden können und laute Signal-Töne ausstoßen", erklärt Hans Egger von der Landwirtschaftskammer Kärnten. "Fluchtfähige" Kitze – die Tiere entwickeln erst rund zwei Wochen nach der Geburt ihren Fluchtreflex – werden so verscheucht. Weitere Möglichkeiten sind, "die Fläche abzugehen, mit dem Pferd durchzureiten und die Fläche von innen nach außen zu mähen". Weiters gibt es einen eigens entwickelten Wildretter-Koffer. Die im Koffer enthaltene Sirene erzeugt einen lauten auf- und abschwellenden Ton und die blaue Blitzleuchte sorgt zusätzlich für einen optischen Störeffekt, wodurch sich viele Wildtiere gestört fühlen und das Weite suchen.

Valentin Ptok mit seiner Wärmebild-Drohne
Valentin Ptok mit seiner Wärmebild-Drohne © KK/VP PRODUCTION

Unterstützung kommt nun auch von ungewohnter Seite. Der 33-jährige Liebenfelser Valentin Ptok betreibt eigentliche eine Videoagentur für Hochzeitsfilme, Baustellen-Dokus, Musikvideos und virtuelle 3D-Scans, nun will er sein Equipment verwenden, um Tierleid zu verhindern. "Seit letztem Jahr fliegen wir mit der Wärmebild-Drohne auch PV-Anlagen ab, um Fehler zu finden, diese können wir aber auch dafür verwenden, um Tiere im Gras zu finden." 

Dieses Kitz konnte am Montag vor der Mahd geortet und gerettet werden
Dieses Kitz konnte am Montag vor der Mahd geortet und gerettet werden © Valentin Ptok

In einer Höhe von 60 Metern steuert Ptok die Drohnen über Felder, dank 58-fachen Zooms kann er sogar "sehen, wenn die Tiere blinzeln". Der Drohnenpilot verrechnet nur eine Fahrtkostenpauschale von 10 bis 30 Euro für die Anfahrt im Umkreis von zehn bis 30 Kilometern. "Auch wenn ich nur ein Tier retten kann, war es das schon wert."

Landwirte aus Liebenfels, Strassburg, dem Gurktal, zum Teil auch aus Feldkirchen und Klagenfurt-Land können sich bei Ptok telefonisch über 0676-461 99 89 melden und einen Termin vereinbaren.