"Wollen wir die Fachkräfte im Beruf halten, müssen sich die Rahmenbedingungen und Löhne rasch spürbar verbessern", sagte Niko Swatek, Klubobmann der Neos Steiermark. Er sprach von eklatanten Unterschieden bei den Einstiegsgehältern der Elementarpädagoginnen und -pädagogen – und veröffentlichte eine Tabelle, nach der angeblich Kärnten und die Steiermark das Schlusslicht bilden würden. Man stütze sich dabei auf Zahlen der Statistik Austria sowie einzelner Bundesländer – konkret genannt wurden die Steiermärkische Gemeinde-Betragsanpassungs-Verordnung sowie das Dienst- und Besoldungsrecht der Gemeindebediensteten Burgenland. In Kärnten würde das Einstiegsgehalt der Elementarpädagoginnen und -pädagogen demnach 2066 Euro betragen, im Burgenland 2835.

Jetzt hat sich der Gemeindebund Kärnten zu Wort gemeldet: Die von den Neos veröffentlichten Zahlen würden vorne und hinten nicht stimmen, stellt Landesgeschäftsführer Peter Heymich klar. Denn das Einstiegsgehalt der Elementarpädagoginnen und -pädagogen liege seit 1. Jänner 2022 in 130 Kärntner Gemeinden bei 2823 Euro: "Damit rangiert die Entlohnung nur zwölf Euro unter den bestzahlenden Burgenländern, wobei selbst hier zu prüfen wäre, welche Wochendienstzeit gilt." Auch vor der Gehaltsanpassung hätten die Elementarpädagoginnen und -pädagogen im öffentlichen Dienst ein höheres Einstiegsgehalt, als von den Neos angegeben, erhalten.

In Kärnten gelte diese Entlohnung außerdem für 37,5 Stunden pro Woche effektive Dienstzeit, sagt Heymich: "Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass wir aktuell im öffentlichen Dienst sogar die höchsten Gehälter zahlen." Unterschiede könne es lediglich bei den Bediensteten der Statuarstädte Klagenfurt und Villach geben sowie bei den Privatangestellten – bei Letztgenannten gibt es aufgrund der bundesweit gültigen Kollektivverträge aber ohnehin wenig Spielraum und somit auch kaum Unterschiede in den Bundesländern.

Neues Gesetz in Arbeit

Dass die von den steirischen Neos veröffentlichten Zahlen, zumindest was Kärnten betrifft, völlig falsch seien, bestätigt Andreas Schäfermeier, Pressesprecher von Landeshauptmann Bildungsreferent Peter Kaiser (SPÖ): "Offensichtlich wurde in der Darstellung und im Bericht nicht berücksichtigt, dass in Kärnten bereits erfolgreich Schritte zur Verbesserung der Einkommenssituation im Bereich der Elementarpädagoginnen und -pädagogen umgesetzt wurden."

Verhandlungen laufen

Nichtsdestotrotz sei ein wesentlicher Punkt im von Kaiser initiierten Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz, das sich derzeit gerade in Verhandlungen befindet, eine weitere Anhebung beziehungsweise Vereinheitlichung der Gehälter der Kärntner Elementarpädagoginnen und -pädagogen. Für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer privater Träger soll es mit dem neuen Gesetz Erhöhungen von 15 bis 20 Prozent geben, um das jetzige Niveau der Gemeinden zu erreichen. Kaiser: "Es ist mir ein Herzensanliegen, die elementarpädagogischen Rahmenbedingungen sowohl für Kinder und Familien als auch für unsere engagierten Pädagoginnen und Pädagogen konsequent weiter zu verbessern. Dazu gehört unter anderem natürlich auch eine entsprechend attraktive Entlohnung. Ich hoffe und erwarte, dass unsere Partner dem in den Verhandlungen auch zustimmen."