Nach den Unwettern im Gegendtal und Oberkärnten, bei denen vor allem Wasser für massive Zerstörung sorgte, mussten Kärntens Feuerwehren am Donnerstag vor allem im Osten des Landes 640-mal wegen Sturmschäden ausrücken. "Bäume auf den Straßen und abgedeckte Häuser waren die Hauptprobleme in den Bezirken St. Veit, Feldkirchen, Völkermarkt sowie im Lavanttal", heißt es dazu aus der Landesalarm- und Warnzentrale. Kärntenweit mussten 172 Feuerwehren mit rund 2500 Einsatzkräften nach den Unwettern ausrücken.

Die Arbeiten - vor allem das Sichern abgedeckter Dächer - gingen für sie auch am Freitag weiter. Auch wenn dort große Bestürzung herrscht, nachdem am Donnerstag in der Freizeitanlage St. Andräer See zwei Mädchen (3, 8) durch umstürzende Bäume getötet wurden.

Selbst für Christian Stefan, Meteorologe bei der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (Zamg) war das Sturmphänomen am Donnerstag alles andere als alltäglich: "Im Minutentakt hat sich der Wind von 70, 80 auf mehr als 100 Kilometer pro Stunde erhöht. Der Höhenwind war am Donnerstag sehr stark, durch die massive Gewitterlinie wurde er quasi in das Gewitter gemischt." Eine genaue Analyse der Wettersituation am Donnerstag wird durch die Wetterexperten noch erfolgen.

Nichts war vor dem Sturm sicher
Nichts war vor dem Sturm sicher © Helmuth Weichselbraun

1000 Haushalte noch ohne Strom

Der massive Sturm sorgte auch bei Kärnten Netz für Probleme. Bis zu 20.000 Haushalte waren Donnerstagabend ohne Strom. Und selbst am Samstag sind es noch immer 1000 Haushalte, wie Robert Schmaranz von Kärnten Netz berichtet. Die Arbeiten erweisen sich als schwierig und gefährlich. "Über die Nacht zum Sonntag bleiben noch etwa 300 Haushalt unversorgt", so Schmaranz. Schwerpunkte sind der Raum Hüttenberg und das Metnitztal. Das Bundesheer befindet sich im Assistenzeinsatz.

Planmäßiger Zugverkehr

Nach dem kompletten Ausfall des Zugverkehrs am Donnerstag funktioniert der Zugverkehr auf der Südstrecke mittlerweile wieder planmäßig. Auch im Nahverkehr gibt es keine Probleme mehr.

Schneepflug-Einsatz mitten im Sommer
Schneepflug-Einsatz mitten im Sommer © KK/Asfinag

Enorme Schäden in der Landwirtschaft

Der katastrophale Sturm hat im Süden auch enorme Schäden in der Landwirtschaft angerichtet. In Kärnten waren laut Hagelversicherung vor allem die Bezirke Wolfsberg und Völkermarkt betroffen. Laut erster Schätzung belaufen sich die Schäden in der Landwirtschaft auf eine Million Euro. Geschädigt wurden durch den orkanartigen Sturm Folien- und Glashäuser, Obst bzw. Wein unter Netzanlagen sowie Mais.

Massive Schäden an einem Glashaus
Massive Schäden an einem Glashaus © Österreichische Hagelversicherung
Bäume blockierten die A 2
Bäume blockierten die A 2 © APA