Es war der 23. September 2015: An diesem Tag kamen Elena Fakia und ihr Mann Feras Al Fakeh in Kärnten an. Hinter ihnen lag ein beschwerlicher und gefährlicher Weg. Weil Feras Al Fakeh seinen Militärdienst in Syrien hätte antreten müssen, entschieden die beiden, ihre Heimatstadt Daraa zu verlassen. Elena Fakia war zu diesem Zeitpunkt im dritten Monat schwanger: „Wir wollten, dass unser Sohn in Sicherheit zur Welt kommt.“ Angetrieben von diesem Wunsch, nahmen die beiden große Strapazen auf sich. Tagelang waren sie unterwegs – gepfercht in ein Schlauchboot, stundenlange Fußmärsche. Die Angst war groß: „Die Schlepper waren bewaffnet, wir haben die Nacht im Wald verbracht.“