Seit gut einem Jahr ärgert sich Peter Storfer über Wolken. „Nur dann, wenn sie keinen Regen bringen. Regenwolken sind ok, die braucht die Landwirtschaft, aber ohne Regen mindern die Wolken meinen Ertrag“, sagt der Bäckereichef, der im Vorjahr auf seiner Knusperstube eine PV-Anlage installieren ließ. „Vier Prozent unserer gesamten Produktionskosten entfallen auf Energie, 20 Prozent des Strombedarfs decke ich nun mit der Photovoltaik ab. Für mich war logisch, dass sich das auszahlt.“
Schon jetzt rechnet sich die Entscheidung für den Strom aus der Sonne für die Knusperstube: Denn das Unternehmen hat die 186 Kilowatt Peak starke Anlage nicht aus eigener Tasche finanziert, sondern nutzt das Contracting-Modell der Kelag Energie & Wärme. Diese hat die Anlage geplant, errichtet, in Betrieb genommen und die Investition getätigt. Mit der Knusperstube wurde ein Vertrag über 20 Jahre geschlossen, der eine jährliche Pacht vorsieht. Der Bäckerei steht dafür der gesamte Energieertrag zur Verfügung, danach geht die PV-Anlage in ihr Eigentum über.

Die Planbarkeit war das ausschlaggebende Argument, das Storfer zur Zusammenarbeit mit der Kelag Energie& Wärme bewog. „So habe ich nun einen fixen Preis für ein Fünftel meines Strombedarfes in den nächsten 20 Jahren. Das bedeutet Sicherheit, denn mit diesem Fünftel hänge ich nicht von der Entwicklung der Preise an den Strombörsen ab.“ Langfristiges Denken gehört zum täglich Brot des Familienunternehmens, das mittlerweile in dritter Generation im Lavanttal geführt wird. Die mehr als 100 Fachkräfte der Knusperstube verarbeiten täglich 15 bis 18 Tonnen Mehl zu 12 bis 14 Tonnen Brot und 120.000 bis 150.000 Stück Kleingebäck. Beliefert werden Diskonter, Krankenhäuser, Pflegeheime und Gastronomiebetriebe.

Effizienz ist bei einem derart großen Produktionsvolumen besonders wichtig - nicht nur in der Produktion. Auch die PV-Anlage, die sich über das Dach der Großbäckerei erstreckt, wurde genau auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnitten. Sie wurde in der Planungsphase so dimensioniert, dass ein möglichst großer Teil des erzeugten Stroms unter dem Dach verwendet werden kann und nicht ins Netz eingespeist werden muss. „Wir benötigen tagsüber mehr Strom als in den Nachtstunden, daher wurde die Anlage auf einen größtmöglichen Eigenverbrauch optimiert“, sagt Storfer. Nach den bisherigen Erfahrungen - die PV-Anlage ist bald ein Jahr in Betrieb - konnte ein Eigenverbrauchsanteil von 92 Prozent erreicht werden. Im PV-Bereich ein Spitzenwert.

„Das hat unsere Erwartungen mehr als übertroffen“, sagt Storfer, der seit der Installation der Anlage im Juni 2019 zum PV-Fan geworden ist. Für den gelernten Elektrotechniker, der schon immer eine PV-Anlage besitzen wollte und seine eigenen Backmaschinen plant, war sowohl die Errichtung der Anlage als auch der Betrieb mit wenig Aufwand verbunden. „Ich habe nichts zu tun, außer zu schauen, wie viel Strom hereinkommt. Um alles andere kümmert sich die Kelag“, sagt Storfer, der bereits mit dem Gedanken spielt, die Anlage bald zu vergrößern.

Eine Initiative der Kelag in Kooperation mit der Kleinen Zeitung.