Die Wahlkämpfer verteilen Freibier und Smoothies, versuchen im Liegestuhl Wähler zu überzeugen, oder rollen ihnen den roten Teppich aus. An der Universität Klagenfurt wird um Stimmen gerungen. Sechs Fraktionen haben Zelte, Stände und Plakate vor der Uni aufgestellt. Sie kandidieren bei den ÖH-Wahlen vom 16. bis zum 18. Mai. In Klagenfurt geht es für sie erstmals um 13 Mandate, denn über 10.000 Studenten dürfen wählen. Ihre Stimme abgeben werden aber wohl nur wenige von ihnen. Vor zwei Jahren lag die Beteiligung nur bei 22,1 Prozent.

Die Fraktionen versuchen die Studenten heuer mit Serviceangeboten anzulocken. Die Aktionsgemeinschaft (AG) und die Junos fordern, dass Vorlesungen im Internet übertragen werden. Die Grünen und Alternativen Studentinnen (GRAS) kämpfen für ein günstiges Studententicket für den öffentlichen Verkehr. Der Ring freiheitlicher Studenten (RFS) und der linke VSSTÖ wollen den Campus mit Festen und Veranstaltungen beleben. Eine bessere Wohnberatung für Studenten möchte die Plattform unabhängiger Studierender (Plus).

ÖH-Wahl in Klagenfurt: Wählen ja, aber wen?

Politisch wird es selten. Und wenn dann eher halblustig. So plakatieren die Junos Weltfrieden als Wahlversprechen. Der RFS wirbt gar mit der Parole „Patria o Muerte“ – „Vaterland oder Tod“. Das ist der alte Schlachtruf Fidel Castros. „Wir meinen das natürlich ironisch. Außerdem haben wir gehofft, dass uns die Linken die Plakate nicht runterreißen, wenn wir das draufschreiben“, sagt RFS-Spitzenkandidat Manuel Gutleb. Geholfen hat es nicht: RFS-Plakate wurden beschädigt. Auch gegen die ÖVP-nahe AG gab es eine Sticker-Aktion.

Sachlicher wird es hoffentlich am Donnerstag: Um 11 Uhr treffen sich die Spitzenkandidaten zur Rederunde in der Aula. Moderiert wird die Diskussion von den Kleine Zeitung-Redakteuren Claudia Felsberger und Thomas Macher.