„Das war kein alltäglicher Einsatz“, sagt Feuerwehrmann Benjamnin Wedam. Am Samstagabend gegen 20 Uhr mussten die Feuerwehren Arnoldstein, Seltschach-Agoritschach und Pöckau-Lind zu einem Waggonbrand am Bahnhof in Arnoldstein (Bezirk Villach-Land) ausrücken. Der Einsatzort lag direkt neben dem Rüsthaus, dadurch waren die Einsatzkräfte besonders schnell vor Ort.

Die Situation war nicht ungefährlich: Aufgrund eines technischen Defekts entzündete sich eine Plane eines Waggons, der mit Wachsgranulat beladen war. „Beim Einfahren in den Bahnhof Arnoldstein kam es zu einem Kurzschluss des Zuges. Als Ursache wurde erhoben, dass ein Strom-Nehmer der Lokomotive abgerissen ist und sich in der Oberleitung verfangen hatte“, heißt es von der Polizei. Dadurch kam es zu dem Waggon-Brand.

Es folgte ein aufwändiger Feuerwehreinsatz, der bis in die frühen Morgenstunden andauerte. Auch Verstärkung aus den Nachbargemeinden wurde sicherheitshalber angefordert. Einsatzleiter Wedam schildert: „Die Flammen waren meterhoch, der Waggon stand schnell in Vollbrand. Das Problem bei so einem Einsatz ist, dass wir Feuerwehrleute die Gleiskörper nicht betreten dürfen, bis der Strom abgeschaltet ist und bis absolute Sicherheit herrscht.“

Atemschutz

Deshalb mussten die Feuerwehren „zunächst aus 20 bis 30 Metern Entfernung löschen“. Erst nach etwa 20 Minuten durften sie aufs Gleis und konnten so bis zum Waggon vordringen. „Sobald wir das Okay von den ÖBB hatten, haben wir einen umfassenden Löschangriff mit Schaum gestartet, der schnell Erfolg gezeigt hat. Ganz vorne konnte man aber nur unter Atemschutzausrüstung arbeiten“, so Wedam.

Enorme Rauchschwaden
Enorme Rauchschwaden © FF Arnoldstein/FB

Die beladenen Holzpaletten im Waggon hätten immer wieder zu glosen begonnen. Dazu kam, dass das Wachsgranulat geschmolzen ist. „Wir mussten das Wachs mit Äxten und anderen Werkzeugen zerkleinern und auseinanderbrechen.“

Auch die Feuerwehren Thörl-Maglern, Siebenbrünn-Riegersdorf, Fürnitz und Gödersdorf wurden nachalarmiert. Der Landeschemiker wurde ebenfalls verständigt. Erst um etwa 4 Uhr nachts konnte „Brand aus“ gegeben werden und die Einsatzstelle wurde der ÖBB übergeben. Insgesamt waren 120 Feuerwehrleute vor Ort.